Krebs durch Hausstaub?

Stand: 15.09.2016, 17:08 Uhr

Das wollen US-Forscher herausgefunden haben. Was ist dran? Wie kann man sich schützen?

Welche Chemikalien haben die US-Forscher im Hausstaub gefunden?

Fakt ist: Im Hausstaub sind gesundheitsschädliche Chemikalien. Mit Abstand am häufigsten Phthalate. Das sind Weichmacher, die in Kunststoffen enthalten sind. Viele von ihnen stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und bei Kindern das Asthmarisiko zu erhöhen.

Am zweithäufigsten fanden die Forscher Phenole. Sie werden zur Herstellung von Kunst- und Farbstoffen verwendet. An dritter Stelle stehen Flammschutzmittel. Sie stehen im Verdacht, bei Hunden die Fortpflanzung zu beeinträchtigen.

Dazu fanden die Forscher noch perfluorierte Kohlenwasserstoffe wie Perfluoroctansäure (PFOA). Sie gilt als besonders gesundheitsschädlich, soll krebserregend sein, Hormonhaushalt und Immunsystem beeinträchtigen.

Wie kommen die Chemikalien in den Staub?

Putzmittel in Flaschen

Viele der Chemikalien bringen wir quasi selber mit nach Hause. Weichmacher zum Beispiel in Kosmetika, Spielzeugund Kunststoffverpackungen. Phenole wiederum sind vornehmlich in Reinigungsmitteln enthalten. Die Flammschutzmittel finden sich in Möbeln, Bodenbelägen, Baustoffen und elektronischen Geräten. Die perfluorierten Kohlenwasserstoffe sind in Outdoorkleidung und Sportschuhen enthalten, aber auch in Antihaft-Beschichtungen von Kochtöpfen.

Wie nehmen wir die Chemikalien auf? Wer ist besonders gefährdet?

Die Chemikalien im Hausstaub nehmen wir über Atemluft, Haut und Hände auf. Besonders gefährdet sind Babys und kleine Kinder, die auf dem Fußboden spielen. Wer kleine Kinder hat, sollte also besonders auf Fußbodenhygiene achten oder eine Spieldecke unterlegen. Ebenfalls wichtig: Sich selbst und seinen Kindern möglichst oft die Hände waschen.

Ein kleiner Junge spielt in einer KiTa mit einem Bagger

Tipps unserer Zuschauer: Was kann man gegen Hausstaub tun?

Unsere Zuschauer haben uns über die Facebook-Seite der Aktuellen Stunde Tipps gesendet. Viele raten vor allem von aggressiven Putzmitteln ab. So etwa Alfred Hoffmann: "Da wir selbst dabei sind, uns zu vergiften, hilft oft nur noch ein guter Staubsauger und reichlich Wasser ohne teure Chemie." Johan Wilhelm Graf ergänzt: "Es ist doch logisch, dass sich jeder Sprühnebel und Reste von Luft-, Teppich- und Glasreiniger im Staub festsetzen. Dass die nicht gesund sind, sollte jeder wissen." Any Scarlett empfiehlt: "Ein wenig Spülmittel oder Essig ins Wischwasser und drüber putzen." Aktuelle Stunde-Zuschauerin Waltraud Schröder empfiehlt dazu, gelassen zu bleiben. "Öfter mal feucht wischen und außerdem: keine Panik, früher gab es sicherlich mehr Hausstaub."