Carsharing wird zum neuen Trend

Alternativen zum eigenen Auto

Stand: 13.04.2013, 16:53 Uhr

Lange Zeit war das Auto ein wichtiges Statussymbol besonders für junge Menschen. Doch in Sachen Auto geht der Trend nun in eine ganz andere Richtung: Das Fahren im Fremdauto. Carsharing heißt die Alternative zum eigenen Auto und die funktioniert vor allem in großen Städten.

Nach Berechnungen des Wuppertal-Instituts könnten alleine in Deutschland sechs Millionen Menschen regelmäßig das Auto leihen, mit dem sie gelegentlich unterwegs sind. Die Ziele der Carsharing-Unternehmen fallen deutlich geringer aus: zwei Millionen Kunden erhoffen sie sich in den kommenden Jahren. Tatsächlich sind es erst mehrere Hunderttausend, die auf die Angebote einsteigen. Carsharing ist vor allem etwas für Großstadtbewohner. Für die gibt es inzwischen aber sehr interessante Angebote. Und in Städten wie Köln machen sich die Anbieter inzwischen sogar Konkurrenz.

Zwei Modelle

Das klassische System bietet die Autos an festen Stationen an. Das sind oft reservierte Parkplätze an öffentlichen Gebäuden oder in der Nähe von Bahnhöfen. Die abgeholten Autos müssen nach der Fahrt auch wieder dort abgestellt werden. Die Autos müssen zum Teil schon Tage vorher gebucht werden. Oft sind die Anbieter dieser klassischen Variante aus Vereinen hervorgegangen, die sich schon vor vielen Jahren aus ökologischen Motiven für das Carsharing eingesetzt haben.  Die Gebühr im klassischen Carsharing setzt sich aus Kilometergeld und einer Zeitpauschale zusammen. Kunden, die das Auto für eine längere Strecke nutzen wollen, sind hier im Vorteil. Zudem kooperieren die Anbieter, sodass auch Fahrten zwischen Städten möglich sind, ähnlich dem Mietwagenangebot.

Spontanes Sharing

Car2go in Düsseldorf: Carsharing

Mobil per Carsharing

Seit die Autokonzerne bemerkt haben, dass der Trend zum gemieteten Auto geht, machen sie auch beim Carsharing mit. Weil es ihnen in erster Linie um Wirtschaftlichkeit geht, bieten sie ihre Dienste in den großen Städten an. Mercedes etwa hat sein Angebot 2008 in Ulm erstmals angeboten. Das Besondere an diesem System ist die Flexibilität. Die Autos können innerhalb des Einzugsgebiets an jedem Ort abgestellt werden. Gesucht werden die Autos per Internet oder Smartphone. Ein freies Auto wird in der Regel nur eine viertel Stunde reserviert. Fährt man in dieser Zeit nicht los, steht es wieder jedem zur Verfügung. Aufgeschlossen wird das Auto mit einem Chip, der zum Beispiel auf dem Führerschein klebt. Die Gebühren sind auf kurze Strecken abgestimmt, wie man sie in Ballungszentren unternimmt. Wer das Einzugsgebiet verlässt oder längere Strecken fahren will muss tiefer in die Tasche greifen.

Vorteile

Unabhängig von den beiden Varianten hat das Carsharing vor allem den Vorteil, dass man sich keine Gedanken um die Wartung des Autos machen muss. Auch Steuern und Versicherung sind in die Gebühren eingepreist. ADAC und Stiftung Warentest sind bei ihren Untersuchungen zu einem überwiegend positiven Fazit gekommen. Die untersuchten Autos waren alle keine drei Jahre alt und gut gewartet.

Tipp

Wer in ein Auto des Carsharings einsteigt, sollte vorher genau auf mögliche Mängel oder Schäden achten und diese zur eigenen Sicherheit möglichst exakt dokumentieren.