Auflösung: Wie klappt's mit dem Freibad

Stand: 30.08.2016, 16:36 Uhr

Kaum zu glauben, aber in den nächsten Tagen geht die Freibadsaison tatsächlich zu Ende. Die Bäder schließen langsam wieder - und zwar bevor die Saison richtig angefangen hat. Sauberkeit, Sicherheit, Öffnungszeiten - das waren die wichtigsten Themen.

Unser Studiogast Dr. Joachim Ochsenbauer, Geschäftsführer der "Deutschen Gesellschaft für das Badewesen", hat die drei am häufigsten gestellten Fragen für Sie beantwortet.

Starre Öffnungszeiten der Freibäder …?

Eine absolut kurzfristige Flexibilität kann es nicht geben, das liegt vor allem daran, dass die Wasseraufbereitung nicht einfach abgeschaltet werden kann und nach zehn Tagen wieder angeworfen. Da sprechen technische Gründe dagegen. Außerdem ist das Personal auch nicht beliebig flexibel zu disponieren. Am Ende ist es eine Kostenfrage. Man kann natürlich das Bad in Bereitschaft halten und bei schlechtem Wetter schließen, um es dann bei besserem Wetter auch im September noch einmal zu öffnen. Aber das Bereitstellen kostet natürlich Geld, ohne dass Einnahmen erzielt werden.

Dreckige Toiletten und Waschräume, vom Wasser mal ganz abgesehen. Und das schon am Morgen, wenn gerade erst geöffnet wurde. Geht es den Freibädern denn so schlecht, dass nicht mal mehr Personal für anständige Hygiene gestellt werden kann?

Grundsätzlich darf das natürlich nicht so sein. Normal ist, dass die Anlagen am Abend nach dem Ende der Badezeit gründlich gereinigt werden. Am Morgen wird das gesamte Bad auf Betriebsbereitschaft, unter anderem auch auf Sauberkeit und Hygiene, geprüft. Es kann aber natürlich auch nicht hinter jedem einzelnen Badegast, der die Sanitärbereiche nutzt, hinterhergewischt werden. Wenn ein Badegast dreckige Toiletten und Waschräume vorfindet, sollte er das Personal informieren. Geld für anständige Hygiene muss da sein, daran wird sicherlich nicht gespart, genauso, wie auch nicht an der Sicherheit gespart wird.

Unser Freibad ist von der endgültigen Schließung bedroht. Was können wir als Bürger dagegen machen?

Die Bürger können sich an die Kommunalpolitik wenden und klarmachen, dass sie ihr Freibad behalten wollen. Hier sind letztlich alle Mittel der Kommunalpolitik bzw. der Bürgerbeteiligung daran möglich. Wir beobachten, dass in solchen Fällen auch Initiativen durch Bürger ergriffen werden, solche Bäder mit ehrenamtlichen Engagement als sogenannte Bürgerbäder weiterzuführen. Die Chancen und Risiken müssen dabei aus unserer Sicht aber sehr sorgfältig geprüft werden.