Angeklickt: Neuheiten vom Mobile World Congress in Barcelona

Stand: 03.03.2017, 12:40 Uhr

Jörg Schieb schaut sich an, welche neu präsentierten Technologien vielleicht bald Einzug in unseren digitalen Alltag halten werden.

Gestern ist der Mobile World Congress in Barcelona zu Ende gegangen. Präsentiert wurden jede Menge neue Geräte, jede Menge Trends, jede Menge Spielereien. Aber wie werden sie unseren Alltag verändern, wie wird das Smartphone von morgen aussehen – und welche versteckten Highlights hat es auf der Fachmesse gegeben? Für besonders viel Aufmerksamkeit hat ein Smartphone gesorgt, das aussieht, als hätte es zehn Jahre in der Schublade gelegen.

Samsung bleibt kleinlaut, Huawei rückt vor

Besonders interessant auf einer Messe wie dem Mobile World Congress sind natürlich vor allem die neuen Modelle. Die Geräte, die noch ein bisschen mehr können wollen als alle anderen, die Apple oder Samsung den Rang ablaufen wollen. Apropos: Samsung hat nach seinem Akku-Debakel gar kein neues Handy-Modell gezeigt. Sie deuten nur an, dass eins kommt.

Dafür greift der chinesische Hersteller Huawei die Konkurrenz an. Huawei ist mittlerweile drittgrößter Handyhersteller der Welt. Das neue Modell P10 kann es tatsächlich locker mit iPhone und S7 aufnehmen: Optisch zum Verwechseln ähnlich. Gepunktet wird mit dem Innenleben: Eine 12-Megapixel-Doppelkamera von Leica liefert exzellente Fotoaufnahmen, mit intelligenter Foto-Automatik, Gesichtserkennung und 4K-Videos. Preislich ab 600 Euro – und damit deutlich günstiger als die Apple-Geräte.

Auch Sony setzt bei seinem neuen Luxusmodell Xperia XZ Premium voll auf die Kamera: Weil viele Handys heute gute Aufnahmen machen, hat Sony eine "Super Slow Motion Funktion" eingebaut. Super-Zeitlupe. Mit 960 Bildern pro Sekunde. Allerdings kann man maximal fünf Sekunden aufnehmen – dann ist Schluss. Mehr als ein Gimmick ist das letztlich nicht. Muss sich jeder selbst fragen, ob er dafür ab 750 Euro bezahlen möchte.

Back to the roots mit Nokia

Das genaue Gegenteil, nämlich klein, bescheiden, günstig und mit wenigen Funktionen ausgestattet ist dieses Gerät. Das Kult-Handy Nokia 3310 kommt wieder auf den Markt. Gedacht nicht nur für Nostalgiker, sondern für Puristen: Sieht simpel aus – und ist auch simpel. Nur 50 Euro teuer, kann man mit dem Handy nicht viel mehr als Telefonieren. Dafür hat man aber auch keine Probleme mit Apps, Datenschutz und anderen Themen. Für alle, die zwar mobil erreichbar sein wollen, aber ohne dafür hunderte von Euro ausgeben und die Privatsphäre aufgeben zu müssen.

Den Übersetzer im Ohr

Wirklich spannend – wenn es funktioniert – ist dieses Projekt: Ein Echtzeit-Übersetzer namens Mymanu. Man steckt sich einen drahtlosen Kopfhörer ins Ohr, und der übersetzt einem dann das, was andere sagen. In und aus 37 Sprachen – ein bisschen wie der Babelfisch aus "Per Anhalter durch die Galaxis". Die App selbst soll kostenlos sein, die passenden Kopfhörer allerdings rund 200 EUR kosten. Man kann nicht nur hören, was andere sagen, sondern auch alles nachlesen. Klingt aufregend. Erst auf der CeBit wird man es aber ausprobieren können.

Das Beispiel zeigt: Wir verwenden immer mehr Geräte, die ständig vernetzt sind. Rechner, Smartwatches, Handys, Messgeräte – sie alle tauschen Daten aus. Auch selbstfahrende Autos. Ebenso Drohnen. Transportroboter. Immer größere Datenmengen müssen ausgetauscht werden – so schnell wie möglich. Vor allem, wenn es um Videos geht. Deshalb brauchen wir neue, moderne Datennetze: An 5G wird mit Hochdruck gearbeitet. Schon in ein paar Jahren soll 5D das aktuelle LTE ablösen. Mit mehr Daten, und deutlich schneller.