Was ich euch sagen möchte

"Paris ist immer lebendig"

Stand: 26.11.2015, 16:48 Uhr

Nach den Anschlägen in Paris den Mann mit dem Bart vorverurteilen? In Angst leben? Nein, sagt die Pariserin Camille Despierres. In unserer Serie "Was ich euch sagen möchte", erzählt sie, wie die Attentate sie und ihre Stadt verändert haben und was Champagner mit Waffen zu tun haben.

Camille Despierres hat wenig geschlafen nach den Anschlägen in Paris. Da ist immer diese Sorge. "Ständig denkt man, es passiert wieder etwas." Die Studentin lebt seit vier Jahren in Köln, studiert hier studiert Journalistik. Aber ihre Heimat ist Paris. Sie schreibt ständig mit Freunden in Paris. Die antworten immer: "Es geht uns gut." Camille Despierres sagt: "Langsam kommt das Leben wieder in Paris rein." Dieser Satz. Für Camille Despierres sagt er, "dass Tod da war". Für Camille Despierres ist Paris trotzdem immer lebendig. "Das ist unsere Kultur, diese Freiheit."

Die Ferne und die Sorgen

Nach den Anschlägen hatte eine Freundin zu Camille Despierres gesagt: "Du hast Glück, dass du das hier nicht erleben musst." Camille Despierres hat geantwortet: "Nein, Glück habe ich nicht, weil ich erlebe es aus der Ferne und das ist schlimm wegen der Sorgen."

Der Alltag in Paris, ist er jetzt anders? "Worauf sollen wir jetzt aufmerksam sein?", fragt Camille Despierres. "Sollen wir gucken und sagen:'Ah, der Typ hat schwarze Kleidung oder einen langen Bart. Ist er vielleicht ein Terrorist?'" Das ist für die 23-Jährige nicht die Lösung. "So habe ich keine Lust zu leben. Das ist genau das, was die Attentäter wollen. Das wir immer diese Sorge haben."

Champagner gegen Waffen

Die Täter haben die Waffen. "Wir haben Champagner", sagt die Studentin. "Das ist ein Zeichen." An die Terroristen gerichtet sagt sie: "Ihr könnt tun, was ihr wollt. Wir werden jetzt leiden und trauern, aber so werden wir auch gegen euch kämpfen."