Innenminister gegen Grenzkontrollen

Jäger erteilt Forderungen eine deutliche Abfuhr

Stand: 26.07.2015, 18:15 Uhr

Der Städtetag NRW rät zu drastischen Maßnahmen, um den Zuzug von Balkan-Flüchtlingen nach Deutschland zu stoppen. Innenminister Ralf Jäger spricht sich vehement gegen solche Pläne aus.

Angesichts wachsender Asylbewerberzahlen aus Südosteuropa greift der Städtetag NRW Forderungen der CSU nach einer zeitweisen Wiedereinführung von Grenzkontrollen und einer Visumspflicht für Menschen aus dem Balkan auf. Der Vorsitzende des Kommunalverbandes, Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU), sagte der "Rheinischen Post": "Wir müssen über alles offen reden. Den Zuzug wie bisher werden wir auf Dauer nicht durchhalten." Im Städtetag sind die großen kreisfreien Städte vertreten.

Jäger fordert seriöse Lösungen

NRWs Innenminister Ralf Jäger erteilte der Forderung im Gespräch mit dem WDR eine deutliche Abfuhr: Grenzkontrollen seien nicht der vernünftige Weg. "Wir brauchen seriöse Lösungen. Wir haben 270.000 unbearbeitete Asylanträge." Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer liege bei sieben Monaten. Das sei viel zu lang. "Wir müssen den Menschen früher und ehrlich sagen, ob sie eine Chance auf Asyl haben oder nicht", sagte Jäger im Interview.