Digit taucht ab

Im Roten Meer schweben

Stand: 22.03.2015, 15:28 Uhr

Der Tauchverein Eschweiler gilt als einer der ältesten in NRW. Seine Mitglieder tauchten schon in den 1950er Jahren im Roten Meer ab. Geblieben sind faszinierende Bilder von Unterwasserlandschaften und viele Erinnerungen.

Es ist die Lebensgeschichte von Albert Kremer, Andreas Seeger und Jakob Roth, drei Freunde aus Eschweiler, die ein ungewöhnliches Hobby vereint: das Tauchen. In den 1950er Jahren ist im Rheinland kein Denken daran und deshalb machen sich die Freunde auf den Weg zu warmen Gewässern. Ziel ist Eritrea und das Rote Meer. Die deutschen Taucher wussten nur wenig über das Gewässer, der Urlaub war damals eine einmalige Erfahrung. "Das wir alle schwebten, war für uns neu", erinnert sich Jakob Roth.

Ungewöhnliche Begegnungen

Für ihre erste Reise kratzten die drei Freunde jeden Pfennig zusammen. Vor Ort organisierten sie sich dann ein altes Holzboot, um überhaupt zu den entlegenen Tauchspots kommen. Belohnt wurden sie dafür mit unbeschreiblichen Eindrücken der Unterwasserwelt des Roten Meeres und mit außergewöhnlichen Begegnungen, erinnert sich Andreas Seeger. "Da haben wir dann einen schlafenden Hai gefunden."

Tauchhelm Marke Eigenbau

Ideen statt Geld brauchten die Freunde auch, um zu ihrer Ausrüstung zu kommen. In Eigenregie entstand etwa ein Tauchhelm. Und auch die Unterwasserkamera, mit der sie alles filmten, war Marke Eigenbau: Sie schweißten einfach einen kleinen Aluminiumeimer mit zwei Sichtfenstern zusammen. Den Praxistest bestanden aber nicht alle Ausrüstungsteile. "Der schwere Apparat von Helm wäre mir fast einmal zum Verhängnis geworden, aber die Kameraden kamen mir schnell zur Hilfe", sagt Seeger.

Fast 60 Jahre sind vergangen, seit die drei zum Roten Meer aufbrachen. Dank der digitalisierten Filmstreifen können sie noch einmal in die Erinnerungen an diese schöne Zeit in ihrem Leben eintauchen.