Digit im Hilfseinsatz

Krankenpfleger im Vietnamkrieg

Stand: 17.05.2015, 14:34 Uhr

Hans-Otto Sauter fällt es schwer, sich aktuelle Bilder aus Kriegsgebieten im Fernsehen anzusehen. Zu sehr wecken sie eigene Erinnerungen an Einsätze als Pfleger in Vietnam.

Rund einen Monat war Krankenpfleger Hans-Otto Sauter 1966 auf hoher See unterwegs, bevor er zum ersten Mal in dem ungewohnten Einsatzgebiet eintraf. Sein Arbeitsplatz, das Hospitalschiff Helgoland, machte damals vor Vietnam fest, wo gerade ein Krieg tobte. Seine Kollegen und er hatten die Aufgabe, der Zivilbevölkerung zu helfen. Für den Mann Anfang 20 sah das aus der Ferne nach einem großen Abenteuer aus, doch dieser Eindruck wurde vor Ort schnell zunichtegemacht.

Gearbeitet, bis keine Patienten mehr kamen

"Wir haben an zwei Operationstischen gearbeitet, bis keine Patienten mehr kamen", erinnert sich Sauter. Schon am frühen Morgen hätten sich die Hilfesuchenden vor dem Schiff gedrängt. Auf dieses Ausmaß eines Krieges fühlte sich der junge Mann aus Höxter nicht vorbereitet. "Mit Politik hatten wir nichts zu tun und wollten nur helfen."

Behandlung von Kindern fiel schwer

Besonders die Behandlung von Kindern fiel der Crew schwer. Auch um sie kümmerten sie sich so gut es ging. Und sie versuchten, ihnen immer auch ein Gefühl von Leichtigkeit zu verschaffen. Um sich selbst machte sich Sauter damals keine Sorgen. Er meldete sich sogar für einen zweiten Hilfseinsatz 1969 in Vietnam.

Schöne Momente beim Fußball und an Weihnachten

Denn er erlebte damals auch unvergesslich schöne Momente in dem südostasiatischen Land. Hoffnung mitten im Krieg keimte etwa auf, wenn sie mit Vietnamesen Fußball spielten. Auch Weihnachen feierten die Menschen aus ganz verschiedenen Ländern gemeinsam. Daran erinnert sich Hans-Otto Sauter bis heute gerne.