Digit bei Karnevals-Enthusiasten

Cowboy, Indianer und Mariechen an einem Tag

Stand: 31.01.2016, 15:27 Uhr

Sabine und Ulla Brombeis lieben den Karneval - und sind seit ihrer Kindheit vernarrt in Kostüme. Beim Blick auf die alten Super-8-Filme ihres Vaters kommen bei den Düsseldorferinnen die Erinnerungen hoch. Und sie stellen fest: In puncto Kostümen hat sich nichts geändert.

"Zur Karnevalszeit haben wir uns zweimal am Tag umgezogen", erzählt Sabine Brombeis, "erst waren wir Cowboy, dann Indianer und dann Funkenmariechen". Das sieht man noch gut auf den alten Aufnahmen von 1965. Ihren Narrenzoll gab sie damals direkt am Büdchen aus. Damals, sagt sie, sei das Alter egal gewesen. "Man hat zusammen gespielt und gefeiert."

Der Revolver war immer dabei

Prinzessin wollten die kleine Sabine und ihre Schwester Ulla nie sein, das fand sie albern. Den Revolver hatten sie und ihre Freunde aber immer dabei, unabhängig vom Kostüm. Und dann wurde im Cowboy- oder Funkemnariechenkostüm mit den Nachbarskindern Räuber und Gendarm gespielt.

Schminke aus verkokelten Korken

Die Schminke war damals schnell gemacht: Sabine Brombeis' Mutter hielt alte Korken übers Feuer, bis sie leicht ankokelten. "Dann wurden wir damit angemalt." Mama nähte auch Litzen, Röckchen und Kostüme. Gekauft wurde nur das Notwendigste.

Als Jugendliche war bei den Brombeis-Schwestern das Hippie-Kostüm angesagt. Sie stibitzten von ihrem Vater die Hemden, schnitten sie zurecht und bemalten sie - fertig war das Kostüm.

Kostüme: selbst geschneidert und mit Pfiff

Auf Sabines Tochter Nina wirkt die Mutter in ihrer Kindheit sehr ausgelassen. Prima findet sie auch die damaligen Kostüme. "Sie sehen sehr hochwertig und detailgetreu aus." Heute machten sich die Leute nicht so viele Gedanken darüber. Apropos Kostüme: die werden in wochenlanger Arbeit immer noch selbst geschneidert, sind aber mittlerweile ausgefallener geworden. Sabine Brombeis ging schon als Freiheitsstatue, Fernsehturm, als Bierkasten, Klimawandel oder Gehry-Bauten.

Freiheitsstatue, Fernsehturm oder Bierkasten

Verkleidet als Engelchen und Teufelchen haben sie und ihr Mann Willi geheiratet, natürlich auf dem Rosenmontagszug. In diesem Jahr verkleidetn sie sich mit Freunden als Senftuben, ganz à la Düsseldorf. Wie früher wird auch jetzt ein Erinnerungsfoto gemacht - diesmal aber digital. Und auf geht's.