Mit Digit in der Backstube

Alte Berufe in Szene gesetzt

Stand: 04.10.2015, 17:45 Uhr

Anfang der 60er Jahre machte der Schuhmachermeister Hans Nieskens einen Dokumentarfilm über die Handwerksberufe seiner Heimatstadt Waldniel. Wir fragen seine Nachfahren, ob das ein oder andere Handwerk auch heute noch gepflegt wird.

Schuhmachermeister Hans Nieskens aus Waldniel am Niederrhein bekommt von seinem Sohn eine Kamera geschenkt. Zum Glück bleibt der Schuster nicht stur bei seinen Leisten, sondern filmt drauflos. Der begleitende Text stammt vom Rektor der Volksschule Peter Tissen.

Jahrelang lagen die alten Aufnahmen in der Heimatsstube von Waldniel, vergessen in einem Schrank. Wiederentdeckt wurden sie von Eberhard Zechlin und Klaus Müller. Die beiden kümmern sich liebevoll um die Einrichtung des Mini-Museums, die Filme passen perfekt dazu.

Auch traditionsreiche Berufe müssen mit der Zeit gehen

Ein Handwerk, das auch heute noch gepflegt wird, ist das Friseurhandwerk. So filmte Nieskens zum Beispiel Willy Wolters. Der war nicht nur Friseur, sondern auch Barbier. Heute ist seine Enkeltochter Anja die Chefin des Friseursalons. Die Herrenrasur hat sie allerdings schon längst aus dem Programm genommen

„Solange ich habe gut Brot, fürchte ich keine Hungersnot“

Auch den Bäckermeister August Inderfurth filmte Nieskens bei der Arbeit. Er ließ sich damals von seinen Töchtern helfen, zum Beispiel bei den Zopfbrezeln. Heute kennen seine Töchter nur noch wenige Rezepte des Vaters, weil der ganz ohne niedergeschriebene Anleitungen auskam.

„Nach getaner Arbeit ist gut ruhen“

Zechlin und Müller vom Heimatverein Waldniel sorgten nicht nur dafür, dass die Aufnahmen im WDR-Digit-Archiv verewigt worden sind, sondern wollen nun auch eine DVD über die alten Berufe produzieren.