Die geschenkte Stunde

Catherine bei der Freiwilligen Feuerwehr

Stand: 29.09.2014, 14:09 Uhr

Wenn's brennt, müssen sie raus. Zu 70 Prozent sind es Freiwillige, die helfen, wenn wir den Notruf wählen. Ohne sie wäre der Brand- und Katastrophenschutz gar nicht möglich. Catherine Vogel hat den ehrenamtlichen Rettern eine Stunde Zeit geschenkt.

Catherine Vogel packt bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kempen mit an. Wo, das sagt ihr Wehrmeister Franz-Heiner Jansen: "Du kannst direkt helfen beim Schläuche einräumen, wir haben einen schweren Einsatz gefahren." Die Fahrzeuge müssen wieder einsatzbereit gemacht werden. Etwa zweimal die Woche rückt die Freiwillige Feuerwehr Kempen aus. Nicht immer zu einem Brand. Es kann auch ein Fehlalarm sein, ein Autounfall oder die Katze im Baum. Aber es gibt auch Katastrophen-Einsätze, wie bei Sturm Kyrill, die in Erinnerung bleiben.

Immer mehr Frauen machen mit

220 Freiwillige hat die Feuerwehr Kempen. Immer häufiger sind Frauen dabei. Pia wurde vor zehn Jahren von ihrem Ausbilder angesprochen, ob sie nicht Lust hat, bei der Feuerwehr mitzumachen. Heute ist sie selbstbewusst dabei: "Alles, wofür ich eine Ausbildung hab, darf ich auch machen." Und wenn Pia an ihre körperlichen Grenzen kommt, helfen die Kameraden. Völlig normal, denn auch die Männer schaffen nicht alles alleine.

150 Ausbildung vor dem ersten Einsatz

Andreas erklärt Catherine, wie sie die Atemluftflaschen warten und kontrollieren muss. In einem brennenden Haus sorgen sie für Frischluft. Sind die Autos schmutzig, werden sie in der Wache gereinigt. Bei der Freiwilligen Feuerwehr zu sein, ist allerdings mehr als ein Hobby. Wer sich hier engagiert, wird mindestens 150 Stunden ausgebildet, bevor er zum Einsatz fährt. Hinzu kommen alle zwei Wochen Übungen. Diesmal ist Catherine dabei. Es geht in den Rauch. Catherine bekommt Hilfe bei der Ausrüstung. Ausgebildete Feuerwehrleute machen das allein.

Rettungsübung im dichten Rauch

Irgendwo im Rauch liegt ein Mensch, den die Retter finden müssen. "Wie du siehst, siehst du nichts mehr. Deshalb haben wir eine Wärmebildkamera. Sie zeigt uns, wo der Bewusstlose liegt", erklärt Rettungsprofi Jansen. Catherine lernt außerdem, wie wichtig das ständige Reden beim Einsatz ist: "Wir halten Kontakt über die Stimme." Es war nur eine Übung. Trotzdem ist auch Catherine stolz, dass sie es gemeinsam geschafft haben. Die Kameradschaft bei der Feuerwehr hat sie beeindruckt: "Ohne einen Cent dafür zu bekommen, riskieren die Freiwilligen Feuerwehrleute ihr Leben, um uns zu helfen."