Der Prozess um die Duisburger Loveparade-Katastrophe 2010 hat am Freitag (08.12.2017) in Düsseldorf begonnen. Aus Platzgründen hatte das Landgericht Duisburg die Hauptverhandlung in die Kongresshalle nach Düsseldorf verlegt. Obwohl zuvor mit einem großen Besucherandrang gerechnet wurde, blieben viele Plätze leer.
Verzögerung zum Auftakt
Schon zum Auftakt gab es mehrere Verzögerungen. So startete die Verhandlung zunächst wegen "allgemeinen organisatorischen Problemen" verspätet. Dann gab es Probleme mit der Kamera-Technik im Gerichtssaal. Wenig später kritisierten die Verteidiger die Anwesenheit von potenziellen Zeugen im Saal. Die Sitzung wurde nochmals unterbrochen.
Verlesung der Anklage noch unklar
Zum Auftakt des Mammutprozesses ist unklar, ob die Anklage am ersten Tag verlesen werden kann. "Ob das heute der Fall sein kann, bleibt abzuwarten, da möglicherweise mit Anträgen der Verteidigung zu rechnen ist, die das verhindern könnten", sagte Gerichtssprecher Matthias Breidenstein.
Mangelnder Aufklärungswille?
Opferanwalt Gerhard Baum hat vor dem Prozessbeginn Politik und Behörden mangelnden Aufklärungswillen vorgeworfen: "Jetzt spitzt sich das auf die strafrechtliche Verantwortung einiger zu, aber das ist zu eng".
Im Strafprozess müssen sich zehn Angeklagte wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Bei dem Unglück am 24. Juli 2010 waren 21 Menschen gestorben, mindestens 652 Besucher wurden verletzt.
Bis Juli 2020 muss ein erstinstanzliches Urteil fallen, sonst verjähren die Straftaten.