Feuerwehrmänner tragen Äste eines auf ein Haus gestürzten Baumes weg

Weiteres Sturmopfer in NRW

Orkan-Folgen halten NRW weiter in Atem

Stand: 21.01.2007, 17:45 Uhr

Bei Sturmböen im Gefolge des Orkantiefs "Kyrill" hat es am Wochenende in Nordrhein-Westfalen einen weiteren Toten, Verletzte und Schäden gegeben.

In Mülheim/Ruhr wurde am Samstag (20.01.2007) ein 32-Jähriger von einem umstürzenden Baum erschlagen. Er habe gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Vater in einer Holzhütte auf einem Kirmesplatz in Mülheim Schutz vor starkem Regen gesucht, teilte die Polizei mit. Eine Böe kippte eine Birke auf die Hütte und begrub den Mann. Er starb, bevor ein Rettungshubschrauber eintraf.

Ein umgewehtes Baustellenschild traf in Köln eine 58-jährige Frau am Kopf und verletzte sie schwer. In Bedburg (Rhein-Erft-Kreis) stürzte ein 40 Jahre alter Dachdecker bei Reparaturarbeiten an einem Dach rund fünf Meter in die Tiefe. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik eingeliefert. In Essen drohte das Zifferblatt einer Kirchturmuhr herabzustürzen. Orkan "Kyrill" vom Donnerstag (18.01.2007) hatte zahlreiche Spuren der Verwüstung in NRW hinterlassen. Beim schlimmsten Unwetter seit gut 40 Jahren sind damit landesweit insgesamt sechs Menschen umgekommen.

Windspitzen bis zu 100 Stundenkilometern

Nach dem verheerenden Orkan "Kyrill" gab es in NRW am Wochenende erneut schwere Sturmböen. Nachdem "Kyrill" mit bis zu 144 Stundenkilometern über das Land gefegt war, erreichte das neue Sturmtief am Sonntag (21.01.2007) Windspitzen bis zu 100 Stundenkilometern, die auf dem Kahlen Asten gemessen wurden. Am Düsseldorfer Flughafen wurden Böen mit 96 Kilometern pro Stunde, im sauerländischen Lüdenscheid und dem ostwestfälischen Bad Lippspringe mit 91 Stundenkilometern gemessen.

Bei dem neuen Sturmtief vom Wochenende brachte es die Feuerwehr in Essen wieder auf dutzende von Einsätzen. Meist seien Dachziegel lose gewesen oder durch "Kyrill" vorgeschädigte Bäume hätten nachgegeben. Auf dem Kahlen Asten zeigte sich der höchste Berg des Landes zudem auch mit einem Zentimeter Schnee "weiß überzuckert".

Die Liftbetreiber haben nach Auskunft der Wintersport-Arena ihre Kanonen startbereit. In den kommenden Tagen könnten vermutlich bei Dauerfrost in den Hochlagen flächendeckend die Beschneiungsanlagen auf den Pisten angeworfen werden.