Wolken über der Skyline von Duisburg

Unwetter über NRW

Herbststurm fordert Todesopfer

Stand: 27.10.2013, 16:45 Uhr

Im Sauerland ist am Sonntagvormittag (27.10.2013) ein Angler ertrunken, nachdem sein Boot wegen starker Wellen umgekippt war. Ein Atlantiktief sorgt seit dem Morgen im ganzen Land für kräftige Schauer und Stürme bis Windstärke 10. Und am Montag ist keine Beruhigung des Wetters in Sicht - im Gegenteil.

Tragischer Unfall auf dem Sorpesee nahe Sundern (Hochsauerlandkreis): Aufgrund der starken Winde und der dadurch auftretenden starken Wellen kenterte am Sonntagmorgen (27.10.2013) gegen 10.35 Uhr ein Ruderboot mit zwei Anglern an Bord. Die Männer fielen ins Wasser. Einer der Angler konnte von einem Surfer gerettet werden. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Für den anderen, einen 44-Jährigen aus Iserlohn, kam jede Hilfe zu spät. Rettungstaucher bargen seine Leiche gegen 14.00 Uhr, teilte ein Sprecher der Sunderner Feuerwehr WDR.de mit.

In Lebensgefahr schwebt ein Mann, der mit seinem Segelboot bei Windstärke 8 auf dem Liblarer See bei Köln kenterte. Der 15-jährige Sohn seiner Lebensgefährtin war ebenfalls an Bord, konnte sich aber auf den Kiel des umgekippten Bootes retten, die Feuerwehr holte ihn an Land. Den erwachsenen Mann zogen Mitglieder des Segel-Vereins aus dem Wasser – noch an Ort und Stelle musste er reanimiert werden und liegt jetzt im Krankenhaus.

Schuld hat ein Sturmtief über Schottland

Seit dem Morgen waren immer wieder Sturmböen über NRW gezogen. Sowohl in der Eifel als auch im Flachland seien Windgeschwindigkeit bis Stärke 10 erreicht worden, sagte WDR-Wetterexpertin Rebekka Krampitz. Dazu kamen kräftiger Regen und auch vereinzelte Gewitter. Schuld hat ein Sturmtief über Schottland, das auf dem Weg nach Norden über Deutschland zieht. "Heute wird es zwar stürmisch, aber im Grunde ist das nur der Vorbote für den ersten richtigen Herbststurm, den wir am Montag erwarten", so Krampitz.

Wind und Schauer lassen am Sonntagabend zwar zunächst nach, doch in der zweiten Nachthälfte wird es dann wieder ungemütlich: Der Wind frischt deutlich auf, dazu kommen ausgiebige Regenschauer, die am Montagvormittag in fast ganz NRW für Dauerregen sorgen dürften. Bereits morgens muss man auch im Flachland mit einzelnen Sturmböen der Stärke 9 oder 10 rechnen, je nach Entwicklung des Tiefs sind im Münsterland und am Niederrhein sowie im Raum Minden auch orkanartige Böen bis Windstärke 11 möglich. An der Nordsee muss sogar mit Orkanböen gerechnet werden. Der Sturm erreicht in NRW seinen Höhepunkt zur Mittagszeit, danach soll er schwächer werden.

Orkantief kleiner und schwächer als "Kyrill"

Trotz der hohen Windgeschwindigkeiten wird das Orkantief "Christian" keine "Kyrill"-Ausmaße haben. Es sei deutlich kleiner und schwächer als der verheerende Herbststurm, der im Januar 2007 über NRW fegte. Dennoch mahnt Meteorologin Krampitz zur Vorsicht: "Viele Bäume sind derzeit noch belaubt, daher hat der Sturm eine größere Angriffsfläche und kann so für Gefahr sorgen."

Wenn "Christian" am Montagabend durch ist, ist erst mal Schluss mit windig: "Es wird ruhiger, aber kälter", sagt Rebekka Krampitz. Ab Dienstag zieht kühlere Luft nach NRW, die Höchsttemperaturen sinken auf 13 Grad.