Operative Fallanalyse

(Begriffserläuterung im Rahmen der NSU-Berichterstattung)

Der bayerische Polizei-Profiler spricht in seiner Operativen Fallanalyse vom Mai 2006 von einem "Täterprofil", das ein oder zwei männliche deutsche Täter umfasst, die zwischen 22 und 28 Jahre alt sind und "eine ablehnende Haltung gegenüber Ausländern, speziell Türken", haben. Wahrscheinlich seien sie bereits wegen rechtsmotivierter Delikte polizeilich aufgefallen. Zwischen den Männern herrsche ein "sehr enges Vertrauensverhältnis im Sinne einer 'verschworenen Gemeinschaft'". Vor Beginn der Mordserie könnten die Männer in der rechten Szene aktiv gewesen sein. Da ihnen die Aktionen anderer Neonazis aber "zu schwach" gewesen sein könnten, hätten sie möglicherweise beschlossen, ihre eigene Mission zu starten. Nach dem Motto: "Taten statt Worte."

"Erstaunlicherweise passt die Beschreibung ziemlich genau auf Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die Türken hassen, bis zum Untertauchen fest in der rechten Szene verankert waren", schreiben der NDR-Redakteur John Goetz und der Journalist Christian Fuchs in ihrem Buch "Die Zelle". "Sogar das gleiche Motto nennen sie in ihrem Bekennervideo."

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