Am Samstag (18.05.2024) soll es gegen Unterhaching (live ab 13.25 Uhr beim WDR im TV und Stream) soweit sein: Nach 33 Jahren kann Preußen Münster wieder in die 2. Bundesliga zurückkehren. Mit dabei: Torwart Maximilian "Max" Schulze Niehues. Der 35-Jährige ist geboren unweit der Stadt in Warendorf, spielte in der U19 bereits für den Adler-Klub und mit dreijähriger Unterbrechung seit 2007 in der 1. Mannschaft. Am Ende der Saison beendet der "Münsteraner Jung" seine Karriere.
Torwart kann im letzten Spiel Rekord einstellen
305 Spiele hat der Torwart inzwischen für die Preußen absolviert - steht damit auf Platz zwei der Vereinsrangliste. Mit nur einer Partie mehr kann er zum Spitzenreiter Rudi Schulz aufschließen. Der spielte von 1950-1962 für die Adlerträger.
Am Samstag kann also Münster nicht nur den möglichen Durchmarsch in Liga zwei feiern, sondern die vielleicht größte Identifikationsfigur seit vielen Jahrzehnten, die Einstellung des Rekordes und gleichzeitig das letzte Spiel des Schlussmannes.
Karriereende steht auch bei Aufstieg fest
Wie kaum ein anderer kann er einschätzen, was die Rückkehr in die 2. Bundesliga bedeuten würde. "Preußen hat eine große Wirkung auf die Region. Die Menschen hier wünschen sich das so sehr, den Verein wieder in der 2. Liga zu sehen", erklärte der Schlussmann im WDR-Interview.
Er selbst gerät jedoch bei seiner Karriere-Entscheidung nicht mehr ins Wanken, auch nicht bei einem Aufstieg: "Die Entscheidung ist in vollem Bewusstsein gefallen, dass das passieren könnte."
Schulze Niehues: "Riesenehre für Verein aus meiner Stadt zu spielen"
Schulze Niehues geht allgemein mit einem lachenden und weinenden Auge in die Profifußballer-Rente. "Es ist eine Riesenehre, für den Verein aus meiner Stadt und wo ich aufgewachsen bin, zu spielen", sagte er. Die Faszination Münster sehe er vor allem im "familiären Umgang" des Klubs: "Nach Siegen trifft man in der Stadt die Leute aus dem Stadion wieder und trinkt zusammen ein Bier. Diese Gemeinschaftsdinge zeichnen den Verein aus".
Gemeinschaftlich will Münster am Samstag noch für Jubelstürme auf dem Rasen, den Tribünen und auch in der Stadt sorgen. Zuhause gegen Unterhaching brauchen die Adler einen Sieg für den sicheren Gang in die 2. Bundesliga.
Schlussmann bleibt dem Klub erhalten
"Wir bereiten uns diese Woche so wie gegen jeden anderen Gegner auch vor", sagte Schulze Niehues. Sollte Regensburg zeitgleich zuhause gegen Saarbrücken nicht gewinnen, würde Preußen ein Remis reichen. Selbst bei einer Niederlage sähe es dann anhand von sieben Toren Vorsprung noch gut aus - außer bei einem Kantersieg der Gäste aus Bayern. Man wolle aber laut Schulze Niehues nicht daran denken, was sein könnte.
Im Gegensatz zur künftigen Spielklasse steht die persönliche Planung beim Torwart derweil schon fest. Denn Schulze Niehues bleibt dem Klub erhalten: "Ich werde nebenher als Torwarttrainer im Jugendbereich tätig sein." Den Fokus will der Lehrer ab November auf sein Refendariat legen. Vielleicht kann er dort die gleiche Begeisterung bei den Schülern entfachen wie bei den Münsteraner Fans für ihn und seinen Fußball-Herzensklub.