Die Baskets Bonn schwelgten noch einmal in Erinnerungen. Auf ihrem Instagram-Kanal erinnerte der Basketball-Bundesligist am Dienstag an den sensationellen Gewinn der Champions League vor genau einem Jahr. Am 14.05.2023 streckte die Mannschaft um Spielmacher TJ Shorts und Trainer Thomas Iisalo den Pokal in die Höhe.
Außer dem Instagram-Post erinnert ein Jahr später wenig an den großen Erfolg. Sowohl Iisalo als auch alle Spieler haben den Verein im vergangenen Sommer verlassen. Dafür hat das neue Team am Dienstag eine neue Erfolgsstory geschrieben.
Schon am Freitag gegen Alba Berlin
Denn durch den klaren 90:69-Erfolg im Play-In-Spiel gegen die Riesen Ludwigsburg haben sich die Baskets Bonn für die Playoffs Qualifiziert und treten zum bereits am Freitag (18.30 Uhr) zu Spiel eins der Best-of-five-Serie bei Alba Berlin an. Ein Erfolg, der den Bonnern vor der Saison nach dem großen Umbruch und dem schlechten Saisonstart mit zwei Niederlagen gegen Aufsteiger nicht unbedingt zuzutrauen war.
Wobei die Baskets im Saisonendspurt sogar noch Chancen auf Rang sechs und damit die direkte Playoff-Qualifikation hatten. Aber ausgerechnet eine Niederlage bei Alba Berlin am 33. Spieltag verhinderte das.
Zwei starke Vorstellungen gegen Ludwigsburg
Trotzdem können die Bonner mit viel Selbstvertrauen in die Playoffs gehen. Denn sowohl im letzten Hauptrundenspiel gegen Ludwigsburg, als auch im Play-In-Spiel zeigten die Bonner dominante Vorstellungen. Durch das 87:60 am 34. Spieltag gegen die Riesen sicherten sich die Baskets Platz sieben und damit das Heimrecht für das Play-In-Spiel, das Bonn das letztlich noch deutlicher für sich entscheiden konnte. "Am Ende haben wir zweimal hintereinander eine gute Leistung gegen ein sehr gutes, sehr physisch spielendes Team gezeigt", sagte Bonns Head Coach Roel Moors am Dienstag.
Schlüssel zum Sieg im Play-In war die Bonner Defensive. In der ersten zwangen die Bonner die Ludwigsburger zur vielen schweren Würfen und hielten die Riesen so bei einer Trefferquote von nur 26 Prozent und führten bereits zur Pause mit 51:25. Auch, weil in der Offensive viele schwierige Würfe fielen.
Auch das Passspiel seiner Mannschaft hob Moors positiv hervor: "Sieben Ballverluste am Sonntag und neun am Dienstag, da gewinnt man Spiele mit", sagte er.
Zwei Niederlagen gegen Berlin in regulärer Saison
Lange können sich Moors und die Bonner aber nicht auf dem Erfolg ausruhen. Denn schon am Freitag starten in Berlin die Playoffs. Spiel zwei findet am Sonntag (17 Uhr) statt. Das dritte Spiel steigt am kommenden Dienstag (21.05.2024, 18.30 Uhr) in Bonn.
In der regulären Saison kassierten die Baskets zwei Niederlagen gegen die Berliner. Nach einer knappen 87:95-Niederlage im Januar in Bonn wurde es beim 69:90 am vergangenen Mittwoch in Berlin schon deutlicher.
"Das waren zwei schwere Spiele, auch physisch. Berlin ist ein ganz anderer Gegner mit einem ganz anderen Spielstil als Ludwigsburg", sagte Moors. "Es geht jetzt darum, so gut wie möglich fit zu werden und den Fokus auf Berlin zu richten."
Berlin plagen Verletzungssorgen
Die Berliner spielen wie in jedem Jahr um die Meisterschaft mit und haben sich als Tabellenzweiter nach der Hauptrunde hinter dem FC Bayern München in eine gute Ausgangsposition gebracht. Allerdings plagen den elfmaligen Meister in dieser Saison arge Verletzungssorgen.
Mit Ziga Samar, Matteo Spagnolo und Gabriele Procida fallen bereits drei Rollenspieler bis Saisonende aus. Das hat zur Folge, dass Schlüsselspieler wie Weltmeister Johannes Thiemann. Matt Thomas oder Sterling Brown mehr Minuten spielen müssen. Thiemann plagten zudem zuletzt Rückenprobleme. Erschöpfung könnte in einer eng getakteten Serie also zum Faktor werden.
Das Duell Bonn gegen Berlin gilt als BBL-Klassiker. 62 Mal sind beide Teams schon aufeinandergetroffen. In der Bonner Premierensaison in der BBL standen sich beide Teams sogar im Finale gegenüber. In den Playoffs ist es nun jedoch das erste Duell seit 15 Jahren.