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Global Pop News 15.05.2024

"He venido al Mar" - Mit Lido Pimienta ans Meer

Stand: 15.05.2024, 09:45 Uhr

"He venido al Mar" - Mit Lido Pimienta ans Meer | Italo-Disco bekommt eigenes Museum | Die Beatsteaks touren durch Ost-Jugendzentren | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Łukasz Tomaszewski

"He venido al Mar" (Ich bin ans Meer gekommen) - Der neue Song der kolumbianischen Global-Pop-Elfe Lido Pimienta ist Teil eines Soundtracks zum Film "The Quiet Maid" oder "Calladita".

Die spanische Produktion von Regisseur Miguel Faus erscheint Ende Mai. Da geht´s um die junge Kolumbianerin Ana, die als Dienstmädchen in einer Sommervilla am Mittelmeer arbeitet. Die reiche, spanische Familie verbringt hier ihren Sommerurlaub. Anna ist still und diskret, tut was man ihr sagt. Und sie lässt die Gemeinheiten der Familienmitglieder über sich ergehen: Von sexueller Belästigung bis zu rassistischen Sprüchen.

Die Dame des Hauses verspricht einen Arbeitsvertrag, den braucht Anna für ihre Aufenthaltserlaubnis und ist somit in einem weiteren Abhängigkeitsverhältnis. Doch irgendwann wendet sich das Blatt. Als Anna klar wird, dass auch sie den Sommer genießen kann - mit Tanz, Musik und dem Meer.

Der Titel deutet "He venido al mar" deutet es an: Es geht um den reinigenden Effekt für Geist und Seele, den das Meer hat und um Selbstermächtigung. Im Text heißt es: "Ich habe alles, was ich will, um glücklich zu sein. Ich lasse alles Schlechte hinter mir, … Diese Wellen sind mein Lebenswasser" Lido Pimienta sing den Titelsong mit ihrer angerauten und doch hoch emotionalen Stimme, begleitet von einem verträumten Sythesizer, minimalistischen Beats und Percussions. Musikalisches Kopfkino. So wie ein guter Soundtrack klingen soll.

Italo-Disco bekommt eigenes Museum

Das Genre Italo-Disco bekommt eigenes Museum. Der Ort dafür ist very special: Die Cocoricò-Pyramide. Italo-Disco hat mit dem Mix aus cheesy Synthesizern, sexy Pop- Melodien und treibenden Beats die europäische Clubszene geprägt. Wer seinen Sommerurlaub schon mal in Rimini an der Adria verbracht hat, kennt die gläserne Pyramide des legendären Clubs Cocoricò in Riccione. Am Sonntag wird hier eine Dauerausstellung zum Club-Genre Italo-Disco eröffnet. Das "Museo Discoteca", kurz MUDI.

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Dort, wo seit den Achtziger Jahren tausende von Urlaubern aus aller Welt die Nächte durchtanzten, kommen ab sofort auch die Museums Fans auf ihre Kosten- an einem historischen Ort, sozusagen. Denn Cocoricò war schon immer ein Hotspot von Italo-Disco.

Die Organisatoren sagen, das "Museo Discoteca" sei das erste Disco-Museum Italiens. Im Fokus der Dauerausstellung stehen dementsprechend italienische Künstler. Angekündigt sind zeitgenössische, multiformatige Kunstwerke, die sich an den sinnlichen Facetten des Clubbings orientieren.

Kurator Alessandro Leoni präsentiert Namen wie das Collettivo Cesura oder Ka$ap Rocky. Es geht also weniger um eine historische Abhandlung der DJ-Stars und Partys der 80er und 90er, sondern mehr um das kulturelle Erbe der Italo-Disco. An diesem Sonntag geht´s los. Der Designer Filippo Sorcinelli präsentiert ein neues sensorisches Stück. Es wird ein Dokumentarfilm über den Clubbetreiber des Cocoricò Loris Riccardi gezeigt. Es gibt Live-Plakatkunst und natürlich Italo-Disco auf die Ohren. Besucher müssen sich vorab online registrieren.

Beatsteaks touren durch Ost-Jugendzentren

Gerade hat die Berliner Punkrock- und Alternative-Rockband "Beatsteaks" ihr neues Album "Please" angekündigt. Jetzt folgt eine weitere Good News: Die Beatsteaks starten ihre Album-Tour in ostdeutschen Jugendzentren.

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Dazu haben die Beatsteaks ein Statement auf ihrer Homepage veröffentlicht: "Angesichts der aktuellen politischen Entwicklung, dem Erstarken von Parteien aus dem rechtsradikalen Spektrum und dem zunehmenden Rassismus in unserer Gesellschaft, wollen wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Konzerte spielen, was unsere Lieblingsbeschäftigung ist – und gleichzeitig damit diejenigen unterstützen, die durch die Entwicklung starken Gegenwind erfahren, Angriffen ausgesetzt sind und Widerstand leisten – die AJZs"

Das Kürzel AJZ steht für Autonome Jugendzentren. Das sind natürlich oft kleine Clubs, die manchmal nicht mehr als 100 Leute fassen. Es dürfte also gemütlich werden. Schon in drei Wochengeht es los in Berlin Hellersdorf, dann nach Erfurt, Görlitz und Bautzen. Einziger Ort, der nicht im Osten liegt, ist die Rote Flora in Hamburg. Die Beatstakes sind drei Wochen lang unterwegs. Tickets gibt es auch nur in den Jugendzentren selbst, in Spätis und auf der Homepage der Band.

Warum nur Ostdeutschland?

Die Band sagt, dass sie dort auftreten möchte, "wo die besagten Parteien am stärksten sind und damit das Leben am unangenehmsten zu werden droht". In den drei Ost-Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg wird im September ein neuer Landtag gewählt. Die AfD liegt nach aktuellen Umfragen in Sachsen vorne mit rund 32 Prozent und damit zwei Prozentpunkte vor der CDU.

Anfang Mai kam es in Dresden zu einer schweren Körperverletzungen gegen den EU-Politiker der SPD Matthis Ecke. Auch andere Politiker und politische Aktivist*innen werden von Seiten Rechtsextremer Gruppierungen immer wieder bedroht und angegriffen. Viele befürchten eine weitere Verrohung der politischen Kultur im Osten.