Service Tier: Aktionstag - Kollege Hund

Stand: 30.06.2016, 13:20 Uhr

Viele Menschen würden gerne einen Hund halten – haben aber keinen. Denn es scheitert oft daran, dass sie im Alltag nicht genügend Zeit für einen Vierbeiner haben.

Von Alexandra-Christina Rank

Alle paar Stunden spazieren gehen ist nicht machbar für jemanden, der Vollzeit außer Haus arbeitet. Es sei denn, der Hund darf mit zur Arbeit. Leonardo-Reporterin Alexandra Rank hat eine Firma in Köln besucht, in der das Alltag ist.

Kein Recht aufs Mitbringen

Ist der Vierbeiner kein Blindenhund, dann entscheidet der Chef, ob ein Mitarbeiter sein Tier mitbringen darf. Sagt der Boss nein, muss der Hund zu Hause bleiben. Das gilt auch dann, wenn der Chef die Zustimmung irgendwann zurückzieht, weil das Tier zum Beispiel unangenehme Eigenarten entwickelt, sich Kollegen oder Kunden beschweren.

Mehrwert Hund

Was für die einen unvorstellbar ist, macht andere Menschen glücklich: Hunde gibt es in vielen kreativen Arbeitsumgebungen, wie in Agenturen oder offenen Büros. Beim Gang zum Kopierer mal kurz über den Kopf streicheln, in der Mittagspause für eine halbe Stunde raus an die frische Luft, beim Ärger mit dem Kunden fünf Minuten mit dem Hund spielen und abschalten. Ein Tier am Arbeitsplatz kann den Stresslevel senken.

Klare Regeln

Damit die Stimmung im Team nicht irgendwann kippt, sollten von Anfang an Regeln festgelegt werden: Darf der Hund mit in die Teeküche? Wie oft darf das Tier ein Leckerchen bekommen? Was bedeutet es, wenn der Hund auf seinem Platz ruht? Während es für Hundebesitzer selbstverständlich ist, dass man einen schlafenden Hund nicht einfach so berühren darf, können Kollegen vom Umgang mit dem Vierbeiner auch überfordert sein. Deswegen hilft es, das Wesen des Hundes und das Verhalten im Rudel zu erklären. Alltag mit Hund im Büro geht nur gut, wenn sich dauerhaft kein Kollege gestört fühlt.

Anforderung ans Tier

Nur gut erzogene, gepflegte und ungefährliche Hunde eignen sich prinzipiell dazu ihre Besitzer mit auf die Arbeit zu begleiten. Kollegen reagieren positiver auf den Vierbeiner im Büro, wenn nur wenige Hundehaare an die Kleidung gelangen und das Tier bei Schmuddelwetter draußen gut abgetrocknet wird, so dass sich Dreck und Geruch in Grenzen halten.

Nicht jeder Job geeignet

Es gibt Arbeitsbereiche, in denen Hunde aufgrund der Hygienevorschriften nicht erlaubt sind. In anderen Arbeitsbereichen, wo ein ständiges Kommen und Gehen herrscht, es Publikumsverkehr gibt oder viel Gewusel herrscht, sind Rückzugsmöglichkeiten für das Tier besonders wichtig. Dazu kommt: Nicht alle Kunden reagieren positiv auf Hunde.

Das Aus für den Büro-Hund

Nicht jeder kann mit einem Hund zusammenarbeiten. Während der eine Kollege sich unwohl fühlt, hat der andere richtig Angst vor Hunden. Ein Hund darf das Arbeitsumfeld nicht negativ beeinflussen, denn die Arbeit steht immer an erster Stelle. Das gilt vor allem, wenn ein Kollege allergisch gegen Tierhaare ist.

Service Tier ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Leonardo. Zu hören montags zwischen 16 und 17 Uhr.