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Britische Forscher haben neue Erkenntnisse dazu, wie mikroskopisch kleine Plastikteilchen aus Kosmetika, Synthetik-Kleidung, Plastiktüten oder anderen Produkten in die Meere gelangen. Dazu haben sie in der Nähe von Manchester im Nordwesten Englands Bodenproben aus insgesamt zehn größeren und kleineren Flüsse untersucht. Alle waren mit Mikroplastik belastet, wobei eine Probe sämtliche Rekorde brach.
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500.000 Plastikteilchen pro Quadratmeter Flussbett

Auch in Fleecejacken ist Mikroplastik enthalten - beim Waschen können die Teilchen ins Abwasser gelangen.
Aus einer Probe der Themse ermittelten sie per Hochrechnung mehr als eine halbe Million winziger Plastik-Teilchen pro Quadratmeter Flussbett. Das übersteigt die bisher höchste Mikroplastik-Konzentration, die an einem Strand in Südkorea gemessen wurde. Daraus schließen die Forscher, dass wahrscheinlich weit mehr Mikroplastik in die Ozeane geschwemmt wird als bisher angenommen.
Hochwasser spült Plastik ins Meer
Die Forscher untersuchten die Flüsse sowohl vor als auch nach einem Hochwasser, das den Norden Englands im Winter 2015/16 traf. Dabei stellten sie fest, dass die Fluten fast 70 Prozent des Mikroplastiks aus den Flüssen herausgespült hatten. 50 Milliarden Teilchen mit einem Gesamtgewicht von 850 Kilo wurden damit weggespült – knapp die Hälfte ins Meer, der Rest ging offenbar über die Ufer.
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In Deutschland braucht es eigene Untersuchungen
Auf Deutschland sind diese Ergebnisse vermutlich nicht 1:1 übertragbar. Man müsste auch hierzulande Proben aus dem Flussbett untersuchen. Der Mikroplastik-Gehalt hängt dabei sowohl von dem Eintrag aus Kläranlagen als auch aus der Industrie ab. Zudem spielt die Länge des Flusses für den Transport des Plastiks - und übrigens auch anderer Schadstoffe - eine Rolle. So würde sich Mikroplastik im Rhein zwischendurch immer wieder absetzen, bevor es ins Meer gelangt.
Gesundheitsgefahr für den Menschen muss noch erforscht werden
Als Mikroplastik gelten Teilchen, die kürzer als fünf Millimeter sind. Manche sind sogar dünner als ein Haar und damit nur unter dem Mikroskop sichtbar. Sie werden auch beim Waschen von synthetischer Kleidung freigesetzt. Wird das Plastik von Meerestieren verschluckt, kann es in die Nahrungskette gelangen. Mögliche Gesundheitsfolgen für den Menschen sind noch nicht ausreichend erforscht.
Stand: 13.03.2018, 14:19