Indologie - kein Wellnessstudium

Stand: 07.07.2016, 13:30 Uhr

"Einheit in Vielfalt" – so lautet ein in Indien oft gebrauchter Leitspruch, der der großen Fülle an Menschen, Kulturen, Sprachen und Religionen Rechnung trägt. Die Indologie beschäftigt sich mit der Gesamtheit des indischen Subkontinents.

Von Bastian Biet

Die Indologie befasst sich mit dem indischen Kulturraum – von Sprachen über Geschichte, Literatur und Religionen bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Neben Indien sind zum Beispiel Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Nepal und Bhutan dabei von Interesse.

Hochschulen setzen unterschiedliche Schwerpunkte

Indologie kann als Zweitfach studiert werden oder als Kernfach innerhalb eines Studienganges wie Asienwissenschaften, Südasienstudien oder Kulturen und Gesellschaften Südasiens. Ähnlich vielfältig wie die Bezeichnung der Studiengänge sind die von den Hochschulen festgelegten Schwerpunkte. Während sich die klassische Indologie vor allem mit dem Sanskrit und historischen Quellen beschäftigt, liegt der Fokus in anderen Studiengängen vor allem in den ersten Semestern auf dem Erwerb mindestens einer südasiatischen Sprache wie Hindi, Tamil oder Bengali.

Voraussetzungen

In der Regel braucht man für den Studiengang das Abitur, Zulassungsbeschränkungen durch einen NC sind eher die Ausnahme. Ein Englischniveau von mindestens vier Jahren gilt als Standard, Kenntnisse in einer weiteren Fremdsprache werden dringend empfohlen. Entscheidend ist ein grundlegendes Interesse am Kulturraum Indien, seiner Geschichte und seiner Sprachen. Zwar gehören Begriffe wie Yoga, Ayurveda, Bhagwan, Ingwer, Mandala und Karma zu unserem Wortschatz, das Erlernen einer eher exotischen Sprache setzt aber viel Fleiß voraus. Idealerweise sollten längere Auslandsaufenthalte vor und/oder während des Studiums eingeplant werden.

Jobaussichten

Hat man das Studium geschafft, verfügt man sicher über ein hohes Maß an fachlicher und sprachlicher Qualifikation und interkultureller Kompetenz. Allerdings ist die Berufswahl wie auch in anderen Orchideenfächern begrenzt. Entscheidend ist häufig die gewählte Fächerkombination. Indologie in Kombination mit einem wirtschaftlichen Studiengang erhöht beispielsweise die Chancen auf dem Arbeitsmarkt beträchtlich. So eröffnen sich neben dem klassischen Bereich der Forschung und Lehre auch Jobs in Politik, Wirtschaft und Kultur. Als Wirtschaftsmacht mit enormen Wachstumsraten rückt der indische Subkontinent politisch und kulturell zunehmend ins Weltinteresse.

Und übrigens…
"Wenn es einen Ort gibt, wo alle Träume seit den ersten Tagen, da der Mensch zu träumen begann, eine Heimat gefunden haben, dann ist es Indien."
(Romain Rolland, französischen Schriftsteller, 1866-1944)

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