Das Sarkophag auf dem Weg ins Museum

Sarkophag in Hamm

Ägyptisches Schwergewicht für Museum

Stand: 11.08.2015, 14:42 Uhr

Die ägyptische Sammlung im Gustav-Lübke-Museum in Hamm hat am Dienstag (11.08.2015) eine neue Attraktion bekommen: Ein altägyptischer Sarkophag, 5.000 Jahre alt und siebeneinhalb Tonnen schwer. Eine echte Herausforderung für die Mitarbeiter des Museums und einer Schwertransportfirma, den Koloss aus Granit an seinen Platz in den Ausstellungsräumen zu bugsieren.

Von Sabine Lachmann

Es ist buchstäblich Millimeterarbeit. Der Sarkophag wird von den Greifern eines Gabelstaplers aufgenommen und schwebt über der Straße. Mit einem sanften Ruck wird er dann abgesetzt, auf der knapp 10 Meter langen Rampe, die die Schwertransportspezialisten seit acht Uhr heute morgen aufgebaut haben. Über Schwertransportrollen geht es dann weiter - bis in die Ausstellungsräume. Der Sarkophag kommt in zwei Teilen: dem fünf Tonnen schweren Unterteil und dem dezent verzierten Sargdeckel - der immerhin auch schon zweieinhalb Tonnen wiegt. Spannende Momente für die Kuratorin der Ägyptenausstellung, Carola Nafroth. Aber in der Jahrtausende alten Geschichte des Sarkophags letztlich wohl nichts neues, meint sie: "Wenn die alten Ägypter diesen Sarkophag bauen und dann auch ins Grab transportieren konnten, dann können wir das heute auch, den vom LKW runter in den Ausstellungsraum bekommen."

Sarkophag als Höhepunkt der Ausstellung

Das Sarkophag auf dem Weg ins Museum

Ein schweres Stück Geschichte: Siebeneinhalb Tonnen

Der Sarkophag aus rosa Granit stammt aus dem dritten Jahrtausend vor Christus und war für Sechem-Ka, einen hohen Beamten bestimmt. Er soll der neue Höhepunkt der Ägyptischen Ausstellung im Hammer Gustav-Lübke-Museum werden. Museumschefin Friederike Daugelat ist ganz begeistert: "Da sind wir ganz besonders stolz drauf. Der steht auch gleich am Anfang der Ägyptenausstellung. Und ich glaube, das wird ein großer Besuchermagnet. Und das ist dann wirklich was besonderes, was man hier vorher auch gar nicht sehen konnte. Das ist eine Dauerleihgabe. Wir rechnen damit, dass wir die die nächsten Jahre zeigen können. Allein aufgrund des Gewichts transportiert man so einen Sarkophag natürlich nicht immer mal wieder hin und her."

Viele Schätze aus altägyptischen Zeiten

Sarkophag an seinem Platz

Viele Schweißtropfen später: Der Koloss an seinem Platz

Am 30. August wird die Ägyptenausstellung im Hammer Gustav-Lübke-Museum neu eröffnet. Und dann gibt es nicht nur den riesigen Sarkophag zu sehen. Ganz neu sind Reliefs aus der Zeit Echnatons, die 20 Jahre lang unbeachtet im Archiv schlummerten und deren Echtheit erst vor kurzem bestätigt wurde. Außerdem eine buchstäbliche kleine Sensation: ein Ring Tut-ench-Amuns. Dazu kommt noch der originalgetreue Nachbau eines altägyptischen Tempels, ein bißchen wie zu Besuch bei Osiris. Die ägyptische Sammlung des Gustav-Lübke-Museum ist die größte in Westfalen und im Ruhrgebiet.