Bei Sandbeeten werden Pflanzen in eine rund 15-20 Zentimeter dicke Sandschicht gesetzt. Je dicker die Sandschicht, desto weniger muss man später gießen. Die in den Sand gepflanzten Stauden werden dazu angeregt, ihre Wurzeln tief in die darunter liegende Erde zu schlagen. Der Wurzelhals bleibt im lockeren Sand, was viele Stauden schätzen. Schnecken dagegen meiden die Sand-Oberfläche tendenziell, die wichtigen Bodenlebewesen darunter bleiben erhalten. Das fördert die Fruchtbarkeit, indem Humus aufgebaut und Kohlendioxid im Boden gebunden wird.
In den letzten Jahren sind solche arbeitsminimierenden Sandbeete sehr in Mode gekommen, denn auch "Unkräuter" haben es hier schwer. Unkrautsamen brauchen viel länger, um bis zur fruchtbaren Erdschicht vorzustoßen – und wenn sie es doch schaffen, lassen sie sich sehr leicht aus dem Sand entfernen, das gilt sogar auch für den tief wurzelnde Löwenzahn.
Auswahl der Stauden

Schafgarbe gedeiht im Sandboden
Viele hitzeverträgliche Stauden eignen sich für ein Sandbeet, wobei die Bodenqualität unter dem Sand eine wichtige Rolle spielt. Hat er reichlich Nährstoffe, eignen sich sogar Prachtstauden wie Rittersporn oder Phlox hierfür. Handelt es sich um einen eher mageren Boden, sind Pflanzen mit geringerem Nährstoffbedarf eine gute Wahl wie beispielsweise Euphorbien, Schafgarbe, Präriekerzen, Königskerzen, Sonnenhut (Echinacea), Kokardenblume, Katzenminze, Perlkörbchen, Edeldisteln, Mexikanisches Federgras und auch das Patagonische Eisenkraut ideal.
Natürlich sind auch viele Kräuter und Duftpflanzen aus dem mediterranen Raum wie Lavendel, Salbei, Thymian und Rosmarin optimal – aber auch Borretsch, Bohnenkraut oder Pimpinelle. Sogar manche Rosenarten kommen mit sandigen Böden und einer Mulchschicht aus Sand gut zurecht– wie Bibernellrosen, Kartoffelrosen (Rosa rugosa) und Moosrosen.
Anlegen eines Sandbeetes

Auch Wildbienen lieben Sandbeete
Sand erhält man beim Baustoffhändler – sowohl der rundkörnige feine Flusssand, der auf Spielplätzen gern verwendet wird, als auch der kantige Estrichsand sind geeignet. Für ein 3,5 Quadratmeter großes Beet benötigt man rund zwei Tonnen Sand – man kann sich den Sand auch anliefern lassen. Wer ein Stück Rasen in ein Beet verwandeln möchte, dem raten viele Staudengartenprofis wie Till Hofmann dazu, es sich ganz einfach zu machen: Muss man für die Anlage eines "normalen Beetes" als erstes die Rasensoden abstechen, entfernen, den Boden umgraben, lockern, einebnen und wieder glattziehen. Das alles entfällt bei der Anlage eines Sandbeetes!
Es soll vollkommen ausreichen, 20 Zentimeter hoch Sand auf dem Rasen zu verteilen. Der darunter liegende Rasen verrottet dann nach und nach und gibt Nährstoffe frei. Damit der Sand nicht wegrutscht, empfiehlt es sich, eine gut 20 Zentimeter hohe Einfassung (Holzbretter o.ä.) zu setzen.
Gepflanzt wird aus dem Topf direkt in den Sand. In den ersten Wochen sollte man regelmäßig gießen, bis die Wurzeln den eigentlichen Erdboden erreicht haben. Dann das Gießen vollständig einstellen und prüfen, ob die Stauden sich aus den unteren Schichten selbständig mit Wasser versorgen können.
Tipps:
Ressourcenschonend ist die Anlage eines Sandbeetes, wenn dafür beispielsweise der Sand eines ausgedienten Sandkasten wiederverwendet wird.
Wer zusätzlich zum Staudenbeet noch ein "Sandarium", also eine Nisthilfe für Erdbienen, die mindestens 40 x40 Zentimeter groß und 50 Zentimeter tief ist, errichten möchte, sollte den kantigen Estrichsand wählen, da dieser stabiler ist, so dass die Niströhren der Erdbienen nicht einbrechen.
Autorin: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.