Das Frühjahr ist eine gute Zeit, Pflanzen kostenlos zu vermehren, indem man sie teilt. Optimal geeignet dafür sind viele Stauden wie Taglilien, Rittersporn, Katzenminze, Bartfaden, Sterndolden oder Storchschnabel – vor allem, wenn sie blühfaul oder zu groß geworden sind.
Pflanzen kostenslos vermehren

In voller Blüte macht die Phlox am meisten her.
Gerade Phlox (Flammenblume) bringt mit den Jahren immer weniger Blüten hervor. Eine Teilung verjüngt die Pflanze und lässt sie wieder mehr Blüten ausbilden. Sobald die Pflanzen ihre ersten Triebe aus der Erde recken, nimmt man sie aus dem Boden (oder Topf) und sticht mit einem Spaten (oder schneidet einem scharfen Messer) Teilstücke ab.
Bei einigen Stauden mit einem lockeren Wurzelwerk, wie es Funkien oder Sonnenhut haben, kann man auch mit den Händen Teilstücke ziehen. Jedes Teilstück sollte über ein paar Wurzeln verfügen. Diese danach direkt wieder einpflanzen. Ideal ist es, beim Einpflanzen direkt ein paar Hornspäne oder auch etwas Kompost mit einzuarbeiten – so ist für die Frühjahrsdüngung gesorgt. Ein gutes Angießen sorgt dafür, dass die Wurzeln ausreichend Kontakt mit der Erde erhalten und keine Hohlräume zwischen Wurzeln und Erde entstehen.
Auch bei horstig wachsenden Gräsern bietet sich die Teilung an. Zudem verkahlen ältere Gräser häufig im Zentrum, teilt man sie, verjüngt das die Pflanze und lässt sie wieder üppig treiben.
Nicht alles kann man teilen

Rosmarin eignet sich nicht für das Teilen.
Nicht alle Gewächse lassen sich gut teilen. Dazu gehören beispielsweise Akeleien mit ihren Pfahlwurzeln, Prachtkerzen (Gaura lindheimeri), Malven, Fingerhut oder Lupinen. Auch Halbsträucher wie Lavendel oder Rosmarin eignen sich nicht für das Teilen – sie kann man leichter über Absenker oder Stecklinge vermehren.
Stecklinge nehmen
Jetzt im Frühjahr kann man hervorragend Pflanzen wie viele Kräuter, Stauden aber auch wärmeliebende, nicht frostharte Gewächse wie Geranien oder Fuchsien über Stecklinge vermehren.

Stecklinge können Sie ganz einfach selbst ziehen.
Hierfür wählt man einen möglichst blütenlosen Trieb, der weder zu weich noch zu verholzt ist, sondern sich mit leichtem Widerstand biegen lässt. Mit einem scharfen Messer knapp unterhalb eines Blattpaars ab den Trieb abschneiden und die Blätter darüber entfernen. Über dem nächsten Blattpaar den Trieb ebenfalls abschneiden. Diesen so gewonnenen Steckling in nährstoffarme Anzuchterde setzen, befeuchten und mit einer Abdeckhaube vor dem Austrocknen bewahren. Bei Zimmertemperatur hell aufstellen.
Bereits nach 4 bis 5 Wochen sind die Stecklinge bewurzelt und können umgepflanzt werden.
Autorin: Anja Koenzen
Redaktion: Chris Hulin
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.