Purpur-gelb-weiße Chrysanthemen

Service Garten

Chrysanthemen & Co: Farben des Herbsts

Herbst: Draußen färbt sich das Laub, zum Teil auf spektakuläre Weise. Auf Blüten müssen wir aber nicht verzichten. Chrysanthemen etwa laufen jetzt zu Hochformen auf. Anja Koenzen erklärt, worauf bei Kauf und Pflege zu achten ist.

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnt die Laubfärbung bei vielen Pflanzen. Vor allem Gehölze wie der amerikanische Amberbaum, der Essigbaum, die Zaubernuss oder auch Goethes Lieblingsbaum, der Ginko, sind nun ein wahrer Blickfang. Aber auch einige Obstgehölze trumpfen mit kräftigen Herbstfarben auf. Blaubeeren und Nashi färben ihre Blätter intensiv rot, Maulbeeren kräftig gelb, Felsenbirne und Eberesche in zahlreiche Orangetöne.

Wer auf Blüten nicht verzichten möchte, für den sind üppig blühende Chrysanthemen perfekt. Auch an nebeligen Herbsttagen leuchten Chrysanthemen in Orange, Rot, Pink, Gelb oder in diversen Kupfertönen. Nicht nur das Farbspektrum der Blüten ist groß, sondern auch ihre Formenvielfalt: Es gibt große, kleine, einfache, halbgefüllte und gefüllte Blüten. Dabei auch pomponblütige, spinnenförmige und anemonenblütige Sorten. Außerdem sind sie wunderbar geeignet für den Vasenschmuck, da die Blüten sehr lange halten.

Wärmeliebende Chrysanthemen

Die meisten der jetzt im Handel angebotenen Chrysanthemen gehören zur Art Chrysanthemum frutescens und werden für eine Saison gezüchtet, denn das Überwintern gelingt meist nicht erfolgreich. Sie gehören zu den Kurz-Tags-Pflanzen, das heißt, sie bilden erst dann Blütenknospen aus, wenn die Tageslänge unter 12 Stunden fällt. Sie werden möglichst knospig gekauft, damit man lange etwas von der Blüte hat. Je nach Sorte kann man mit einer Blühdauer zwischen 20 und 40 Tagen rechnen.

Aber sie sollten dafür regelmäßig gegossen werden – auch bei Regen! Denn die Büsche sind so dicht, dass selbst bei intensiven Regengüssen nicht ausreichend Wasser an die Wurzelballen gelangt. Wenn man in Intervallen gießt, kann man sicher sein, dass das Wasser nicht einfach nur durch den Topf durchfließt, sondern auch ausreichend aufgenommen wird.

Die Blüten dieser Chrysanthemen halten Frost bis etwa minus zwei Grad aus. Wird es kälter, werden die Blütenblätter braun. Meist sind die später blühenden Sorten etwas widerstandsfähiger. Wenn Nachtfröste angekündigt sind, am besten ein Vlies oder Zeitungspapier über die Pflanze legen, so kann man sich länger an der Blütenpracht erfreuen.

Winterharte Chrysanthemen

Wer sich nachhaltig an Chrysanthemen erfreuen möchte, sollte zu winterharten Sorten von Chrysanthemum indicum greifen. Diese Chrysanthemenart wächst seit langer Zeit in vielen Bauerngärten, denn sie ist extrem unkompliziert und sorgt für kostenlosen Blütenschmuck im Oktober und November. Auch hier ist die Sortenvielfalt immens: rot-braun blüht z. B. die mit 50 – 60 cm klein bleibende Sorte 'La Petit', lachsrosa 'Rosetta', orange 'Dixter Orange' oder weinrot die besonders dicht gefüllte Sorte 'Chelsea Physic'.

Man erhält sie meist in Staudengärtnereien. Hier gibt es sowohl alte als auch moderne Sorten, die sich ausreichend bewährt haben – am besten pflanzt man die Herbstblüher allerdings im Frühling. Wer so lange nicht warten möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass die Pflanze bereits "Überwinterungstriebe", also kurze neue Triebe, die knapp aus dem Boden ragen, gebildet hat, dann ist die Chance, dass sie frisch gepflanzt gut durch den Winter kommt am größten.

Autor: Antje Koenzen
Redaktion: Iris Moeller-Graetz

Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.

Service Garten – Chrysanthemen & Co: Farben des Herbsts

WDR 5 Neugier genügt - Freifläche 14.10.2022 06:47 Min. Verfügbar bis 14.10.2023 WDR 5


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