Doc Esser macht den Westen fit - Die Challenge für das Hospiz-Team (Folge 1)

Doc Esser 20.05.2023 44:29 Min. UT Verfügbar bis 20.05.2024 WDR

Doc Esser macht den Westen fit – Die Challenge für das Hospiz-Team (Folge 1)

Stand: 19.05.2023, 15:44 Uhr

Das Team vom Hospiz in Solingen steht vor einer ganz persönlichen Herausforderung: in sieben Wochen wollen sie ihre Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten umstellen und sich damit um die eigene Gesundheit und Fitness kümmern. Dabei gibt es nicht das eine Patentrezept für alle: Doc Esser und sein Expertenteam haben für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwei unterschiedliche Ernährungskonzepte vorbereitet.

Kein Patentrezept für alle

Das Bild zeigt wie Schnittlauch mit einem Messer auf einem Brett geschnitten wird.

Eine langfristig erfolgreiche Ernährungsumstellung funktioniert für jeden individuell – es gibt nicht ein Konzept für alle. Unsere physischen, aber auch mentalen Bedürfnisse sowie die Anforderungen unseres Alltags sind unterschiedlich. Welches Konzept für einen selbst passt, muss man ausprobieren. Und es kommt dabei nicht nur darauf an, was man isst, sondern vor allem auch wann. Zwei mögliche Ernährungsformen sind das trendige Intervallfasten und die altbekannte „Kaiser-König-Bettelmann“-Methode.

16:8 Methode

Intervallfasten mit der 16:8-Methode ist eine Form des periodischen Fastens, bei der täglich innerhalb von 24 Stunden ein 8-stündiges Zeitfenster zum Essen besteht. Natürlich darf man in diesem Zeitraum nicht alles futtern, was man will. Zwei Mahlzeiten werden empfohlen. Im Anschluss wird 16 Stunden ohne Unterbrechung gefastet.

Während des Fastenzeitraums dürfen nur ungesüßte und kalorienfreie Getränke verzehrt werden. Das heißt beispielsweise auch, dass auf die Milch im Kaffee verzichtet werden muss. Dafür gibt es zahlreiche positive Gesundheitseffekte beim Intervallfasten: Wer die Kalorienaufnahme durch die Essenspausen unterm Strich reduziert, kann Gewicht verlieren und langfristig besser halten.

Auch Fett- und Zuckerstoffwechsel können sich deutlich verbessern. In vollem Umfang profitiert, wer es tatsächlich schafft, mindestens 12-14 Stunden komplett auf die Kalorienaufnahme zu verzichten: Erst dann wird die Autophagie in unseren Zellen aktiviert. Das ist sozusagen ein „Recycling-Prozess“, der dazu beitragen kann, dass gealterte Zellen wieder voll funktionsfähig werden und möglicherweise sogar den Alterungsprozess verlangsamt.

Eine andere Methode leitet sich von einem alten Sprichwort ab: „Frühstücke wie ein Kaiser, iss zu Mittag wie ein König und zu Abend wie ein Bettler“. Neue Studien konnten zeigen, dass an dieser alten Ernährungsempfehlung tatsächlich etwas dran ist.

Dabei gibt es zwei große Vorteile:

  • Wer viel frühstückt hat unterm Strich seltener über den Tag verteilt Hunger – oder gar Heißhunger –, dadurch fällt das Durchhalten vielen leichter.
  • Und wer den Tag mit einem leichten, nicht zu späten Abendessen beendet, kann über Nacht von einer verbesserten Fettverbrennung profitieren.
Das Bild zeigt fertige Eier-Muffins mit Käse und Bacon und Tomate, Feta und Basilikum.

Im stressigen Alltag hat nicht jeder Zeit, ein üppiges Frühstück zuzubereiten. Hier unser Tipp: Diese Frühstücksmuffins lassen sich beispielsweise sehr gut vorbereiten. Kombiniert mit Vollkornbrot und selbstgemachtem Erbsendipp kann der Tag kommen.

Vorerkrankungen berücksichtigen – Beispiel: Diabetes mellitus Typ 2

Bei der Umstellung der Ernährung ist es wichtig, auf Vorerkrankungen Rücksicht zu nehmen. So sollten Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 den Verzehr von Kohlenhydraten reduzieren. Wenn Kohlenhydrate, dann vor allem Vollkornprodukte und gerne viel Gemüse. Sie geben Glukose langsamer ans Blut ab und halten so den Blutzuckerspiegel konstanter.

Zudem sollte der Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken vermieden werden, da diese schnell den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Diabetes Typ 2 ist die Gewichtskontrolle. Übergewicht kann den Blutzuckerspiegel erhöhen. Auch das Risiko für Komplikationen steigt. Eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmäßiger körperlicher Aktivität kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten.

Fit in nur 10 Minuten

Das Bild zeigt einen Mann bei einer Sportübung.

Neben der Ernährungsumstellung spielt auch Bewegung eine wichtige Rolle. Dabei kann schon eine kurze, intensive Trainingseinheit von nur 10 Minuten ausreichend sein, um fitter zu werden. Studien haben gezeigt, dass kurze, aber regelmäßige Trainingseinheiten von hoher Intensität viele der gleichen Vorteile haben können wie längere Trainingseinheiten. Dies liegt daran, dass schon kurze, intensive Trainingseinheiten das Herz-Kreislauf-System stimulieren und die Muskeln stärken können. Wer nur wenig Zeit hat, für den kann es schwierig sein, eine längere Trainingseinheit in den Alltag zu integrieren. Durch regelmäßige kurze Trainingseinheiten kann man die Fitness verbessern und gleichzeitig Zeit sparen. Auch psychologisch gesehen ist es leichter, sich zum Training zu motivieren, wenn die Dauer überschaubar ist. Das folgende Programm von Sportwissenschaftler Marwin Isenberg eignet sich sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene.