Neuer Abschnitt
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Vor ein paar Jahren wollte Google Facebook Konkurrenz machen und brachte sein eigenes soziales Netzwerk mit dem Namen "Google plus" an den Start. Geklappt hat das damals nicht – irgendwann schaltete Google den Dienst still und heimlich wieder ab. Jetzt versucht Google es offenbar noch einmal – und diesmal nutzt Google dafür einen Dienst, den viele von uns sowieso schon fast jeden Tag verwenden.
Fremdenführer und Auto-Navi
Google Maps ist die App, mit der man Straßen- und Landkarten anzeigen oder sich in einer fremden Stadt von einem Ort zum anderen führen lassen kann. Die App findet die nächste Pizzeria oder die nächste Praxis im Nachbardorf. Und diese App bekommt nun noch eine Funktion dazu, über die man sich mit anderen Google-Maps-Nutzern austauschen kann. Hier soziale Netzwerk-Funktionen einzubauen, ist bei näherem Hinsehen eine ziemlich gute Idee - aus Sicht von Google. Die App kennen alle Android- und viele Iphone-Nutzer*innen schon, da muss niemand überzeugt werden, die App zu nutzen.
Die Freunde fehlen noch ...
"Community Updates" nennt Google die Funktion, die nun sukzessive in die App eingebaut wird und als App-Update kommt. Konkret: Man wird nach Menschen suchen können, die sich zum Beispiel in einer Stadt gut mit der E-Bike-Szene auskennen oder oder nach anderen, die einen bestimmten Burgerladen schon mal besucht hat und ihn in Google Maps bewertet hat. Diesen anderen Nutzern kann man dann auch "folgen", die Posts von diesen Nutzern also abonnieren. So erfährt man dann vielleicht, welche Fahrradrouten für E-Biker*innen besonders schön sind oder welcher Burgerladen gerade angesagt ist.
Datenschatz und Datenschutz
Auf diese Weise erfährt Google immer mehr über einen Nutzer und die, die er abonniert hat. Dieser Datenschatz ist der eigentliche Grund, warum Konzerne wie Google oder Facebook soziale Netzwerke betreiben. Sie wollen möglichst viel über ihre Nutzer wissen, damit sie dieses Wissen vermarkten können - in Form von Anzeigen, die möglichst exakt auf den jeweiligen Nutzer zutreffen. Facebook macht das, indem die Firma alle Posts, Fotos und Infos darüber, wer welche "Freunde" hat, auswertet. Google spioniert uns unter anderem über die Suchanfragen (Google Suche), über die Mails (Google Mail) oder auch die Wege aus, die wir zurücklegen (Google Maps)., Und durch die neue Funktion kann Google dann bald noch mehr Daten sammeln und verknüpfen.
Autor: Michael Stein
Redaktion: Jan Friese
Service Computer ist eine Rubrik in der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort jeden ersten Dienstag im Monat zwischen 10.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.