Robert Geisendörfer Preis - Der Evangelische Medienpreis

Dreimal Geisendörfer Preis für WDR-Produktionen

Stand: 06.10.2021, 11:05 Uhr

Zwei WDR-Produktionen und eine WDR-Koproduktion werden mit dem Robert Geisendörfer Preis 2021 ausgezeichnet: Die "Sendung mit dem Elefanten: Wir kriegen ein Baby", das WDR-Hörspiel "Ich werde nicht hassen" sowie die Dokumentationsreihe "Colonia Dignidad – aus dem Innern einer deutschen Sekte". Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Dokumentation auf 3sat am 10. Oktober statt.

Der Kindermedienpreis für die "Sendung mit dem Elefanten: Wir kriegen ein Baby" geht an Renate Bleichenbach (Regie), Britta De Matteis (Mutter und Co-Autorin) und Markus Tomsche (Kamera, Autor und Regisseur der Einspielfilme), der für diese Arbeit bereits mit dem diesjährigen Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Der Film begleitet die Schwestern Ella und Lina, die einen Bruder bekommen. Die realen Bilder der Familie werden ergänzt durch Animationssequenzen. Die Jury würdigt den Film als "angenehm menschennahes" und natürliches Porträt. Die Zielgruppe der Sendung werde "Schritt für Schritt mit dem Thema vertraut" gemacht. Ella führe aus der Erlebnisperspektive eines Kindes durch Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung bis an die Hausgeburt heran. Die Jury lobt, der Film "feiert das Wunder des Lebens, ohne je kitschig, pathetisch oder gar peinlich zu werden. Besser kann man es fast nicht machen". "Wir kriegen ein Baby" ist eine Produktion des WDR mit auftragsproduzierten Beiträgen von CMTZ, Flachbild Filmproduktion. Die Redaktion hat Heike Sistig.

Wir kriegen ein Baby

Die Sendung mit dem Elefanten 15.05.2023 24:40 Min. Verfügbar bis 15.06.2024 KiKa

Den Hörfunkpreis 2021 erhalten Izzeldin Abuelaish und Claudia Johanna Leist, der Autor und die Regisseurin des Hörspiels "Ich werde nicht hassen". Es erzählt die autobiografische Geschichte von Izzeldin Abuelaish, palästinensischer Arzt und Friedensaktivist. Obwohl er bei einer Bombenexplosion in Gaza drei Töchter verlor und immer wieder in seinem Leben Unrecht und Gewalt erleben musste, bleibt er seinem Lebenscredo treu: "Ich werde nicht hassen!" In der Jury-Begründung heißt es: "Würde auch ich nicht hassen, fragen sich die Zuhörer:innen. Izzeldin Abuelaish gibt die Antwort schon in der ersten Minute des Hörspiels und dann immer wieder im Laufe seiner eigenen Geschichte. Wir hören seinen Appell an Verständigung, seinen Aufruf für Frieden und Nächstenliebe, seine beeindruckende Absage an Krieg, Gewalt und Hass." Die Redaktion liegt bei Isabel Platthaus.

Zudem wurde die Dokumentationsreihe "Colonia Dignidad – aus dem Innern einer deutschen Sekte" ausgezeichnet. Eine Produktion von LOOKSfilm für WDR/SWR in Zusammenarbeit mit ARTE (Redaktion WDR: Christiane Hinz und Barbara Schmitz). Die Begründung der Jury: "Mit ihrem dokumentarischen Vierteiler "Colonia Dignidad – Aus dem Innern einer deutschen Sekte" ist Annette Baumeister und Wilfried Huismann eine erdrückend dichte Chronik eines über drei Jahrzehnte andauernden Verbrechens meisterlich gelungen. Sie zeichnen minutiös den Aufbau diktatorischer Strukturen und das Entstehen eines Staates im Staat nach. Diese drei Stunden und 47 Minuten Fernsehen sind ein Lehrstück über das Entstehen totaler Herrschaft."

Colonia Dignidad-Gründer Paul Schäfer mit Schäferhunden

Die Verleihung des Robert Geisendörfer Preises 2021 wird aufgrund der Pandemie im Rahmen einer 45-minütigen Fernsehdokumentation stattfinden. Dafür besuchte Vivian Perkovic, Moderatorin der 3sat-"Kulturzeit", die Preisträger:innen und sprach mit ihnen über ihre preisgekrönten Beiträge. Der Film ist am 10. Oktober um 12.15 Uhr in 3sat zu sehen.

Der Robert Geisendörfer Preis erinnert an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer und wird seit 1983 an Hörfunk- und Fernsehproduktionen verliehen. 2020 wurde er pandemiebedingt nicht vergeben, daher wurden für den diesjährigen Preis auch die Einreichungen des Vorjahres berücksichtigt.