Verschiedene vielfältige Formate im WDR

Vielfalt im WDR – ein Überblick

Stand: 12.02.2021, 12:16 Uhr

Der WDR hat eine lange Vielfaltstradition und ist auf diesem Gebiet in vielerlei Hinsicht Vorreiter. Ein Überblick über Vielfalt im WDR.

Der WDR hat eine lange Vielfaltstradition und ist auf diesem Gebiet in vielerlei Hinsicht Vorreiter. Dass wir beim Thema Diversität vergleichsweise gut aufgestellt sind, haben zuletzt die Neuen Deutschen Medienmacher*innen in ihrer Studie zum Thema Vielfalt in deutschen Redaktionen dargestellt. So war der WDR der erste Sender innerhalb der ARD, der eine feste Stelle für eine*n Integrationsbeauftragte*n geschaffen hat.

Die Bedeutung des Themas spiegelt sich auch in unserem Programm. Einige Beispiele: COSMO, das junge europäische Kulturradio des WDR, das Format RebellComedy, die Serie Ethno oder die Angebote bei WDRforyou für Neu-Zugewanderte.

Als eines von zahlreichen Instrumenten, um noch mehr Vielfalt in unserer Belegschaft zu erreichen, möchten wir die journalistische Talentwerkstatt „WDR grenzenlos“ nennen. In den vergangenen 15 Jahren haben wir hier über hundert junge Journalist*innen mit internationa­len Biografien für die Medienarbeit fit gemacht haben – viele von ihnen arbeiten heute in unseren Programmen als Autor*innen, Moderator*innen oder Redakteur*innen. Sie bringen neue Perspektiven in unsere Redaktionen, sie erzählen neue Geschichten und eröffnen die Sicht auf neue Lebenswelten. Beispiele sind Srdjan Govedarica, Korrespondent im Studio Wien, Dilek Üsük, Moderatorin im WDR Fernsehen oder die WDR 5-Moderatorin Elif Şenel.

Auch bei der Auswahl unserer journalistischen Volontär*innen setzen wir auf Diversität, so dass in den vergangenen Jahren der Anteil der Volontär*innen mit einem Migrationshintergrund über 30 Prozent lag. Dieses Jahr beträgt er 38 Prozent. Insgesamt liegt der Anteil von Menschen mit eigener oder familiärer Einwanderungsgeschichte unter den Neuzugängen im WDR im Schnitt über 20 Prozent. Wir sind übrigens der einzige Sender, der diese Daten bei Neuverträgen in einer anonymen Umfrage erhebt.

Mit den Jahren hat sich unser Diversitätsverständnis erweitert: etwa um die Themen Gender, Menschen mit Behinderung oder soziale Vielfalt. Dabei war der WDR auch der erste Sender in der ARD, der eine Gesamtstrategie unter Einbeziehung von Personalabteilung, Aus- und Fortbildung und Programm verfolgte.

Seit 2014 gibt es einen Diversity-Beirat unter der Leitung der stellvertretenden Intendantin Eva-Maria Michel, der diese Strategie im Auftrag der Geschäftsleitung weiterentwickelt. In dem Beirat sind neben allen WDR Direktionen auch die Beauftragte für Gleichstellung, die Beauftragte für Integration und Interkulturelle Vielfalt, die Schwerbehinderten­vertretung, ein Sprecher des queeren Netzwerks sowie weitere Personen vertreten, die Aspekte der Vielfaltsarbeit im WDR abdecken.

Leitgedanke und zugleich Ziel unserer Arbeit: Wir wollen die Vielfalt der Gesellschaft, ihre unterschiedlichen Lebenswelten und Perspektiven, in unseren Programmen und in unserer Belegschaft abbilden – und zwar selbstverständlich und ohne Erklärungszwang.

Um dies zu erreichen, beschäftigen wir uns mit einem breiten Spektrum an Themen: der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Integration von Menschen mit internationalen Biografien und unterschiedlicher sozialer Herkunft, der Akzeptanz unter­schiedlicher Formen queeren Lebens, der Herstellung von Work Life Balance in den verschiedenen Lebensphasen, dem Leben von Menschen mit und ohne Behin­derung und dem Miteinander von Menschen unterschiedlicher Generationen und Erfahrungen.

Soziale Vielfalt war in den vergangenen Jahren ein Schwerpunkt der Vielfaltsarbeit im WDR. So freuen wir uns beispielsweise bei unserer journalistischen Ausbildung besonders über Bewerber*innen mit Berufsausbildung und journalistischer Berufserfahrung. Niemand muss studiert haben, um sich bei uns für ein Volontariat zu bewerben. Das ist ein wichtiges Signal. Eine weitere Maßnahme im Personalbereich ist „WDR Gastspiel“. Das ist ein Projekt, für das wir mit Unternehmen und Institutionen in ganz NRW zusammenarbeiten. Ziel ist der gegenseitige Blick über den eigenen Tellerrand. In Tageshospitanzen bieten wir unseren Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, in andere Lebens- und Arbeitswelten einzutauchen. Und Beschäftigte unserer Partnerunternehmen besuchen uns und lernen uns und unsere Arbeit kennen. Das Projekt pausiert derzeit coronabedingt, wir hoffen aber, dass es bald weitergehen kann.