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WDR-Stellungnahme zur BILD-Berichterstattung

Stand: 08.02.2023, 14:45 Uhr

BILD Online (7.2.2023) und BILD (8.2.2023) berichten irreführend, falsch und in Teilen frei erfunden zum Gendern im WDR.

Eine vom WDR in Auftrag gegebene Umfrage liefert eine Bestandsaufnahme, welche Haltung die Menschen bei dem viel diskutierten Thema gendergerechte Sprache haben. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen den bisherigen Umgang des WDR mit dem Gendern: Derzeit verzichtet der WDR im Programm weitgehend auf den gesprochenen Gender-Gap. Einzelne Redaktionen können sich aber in Einzelfällen für dessen Nutzung entscheiden, wenn die Form beim Publikum eines speziellen Angebots überwiegend vertraut und gebräuchlich ist, z.B. bei einem Angebot in den sozialen Medien.

Entsprechend hat sich auch Programmdirektor Jörg Schönenborn geäußert, dessen Aussagen die BILD irreführend und verfälschend aus dem Kontext reißt. So wird in der Headline in der Print-Ausgabe der BILD vom 8.2. suggeriert, er habe angekündigt, der WDR müsse das Gendern ändern (1. ARD-Chef kündigt an Wir müssen das Gendern ändern). Diese Aussage gibt es nicht.

Besonders irritierend ist die Berichterstattung der BILD vor dem Hintergrund, dass der Autor von der WDR Kommunikation am 7.2. mehrfach auf seine fehlerhafte Darstellung im Online-Text desselben Tages hingewiesen wurde. Ihm wurde u.a. mitgeteilt, dass er in seinem Artikel einen falschen Gesamteindruck erwecke, obwohl ihm der WDR den Umgang mit dem Gender-Gap klar erläutert hatte.

Auch eine weitere Aussage von Jörg Schönenborn, die die BILD offenbar aus der Berichterstattung der „Aktuellen Stunde“ übernommen hat, wurde dem Autor klar erläutert: Der Programmdirektor beschrieb damit die bereits seit mehreren Jahren bestehende Praxis des WDR – und keine neue Position.

Die Ergebnisse der Umfrage werden in diesem WDR.de-Beitrag zusammengefasst und eingeordnet: https://www1.wdr.de/nachrichten/gender-umfrage-infratest-dimap-100.html