Starter-Filmpreis für "Die Geheimnisse des schönen Leo"

Stand: 02.07.2019, 15:59 Uhr

"Die Geheimnisse des schönen Leo" wurde für einen "radikal offenen, dabei angenehm unaufgeregten Blick" auf die Abgründe der Bonner Republik geehrt.

Die WDR-/BR-Koproduktion "Die Geheimnisse des schönen Leo" wurde als "künstlerisch herausragendes Projekt" mit dem Starter-Filmpreis der Stadt München ausgezeichnet. Die Jury begründete den Preis für Regisseur Benedikt Schwarzer so: "Benedikt Schwarzer bindet sich selbst und vor allem seine Mutter in den mutigen Aufdeckungsprozess ein – spannend wie in einem Thriller, aber auch zutiefst emotional. Bei diesem radikal offenen, dabei angenehm unaufgeregten Blick in die Widersprüche einer Ära, einer Person und einer Generation, ist das Private politisch." Die Preisvergabe fand im Rahmen des Filmfests München am 28. Juni 2019 statt.

Schillernde Figur im Kölner Nachtleben

In "Die Geheimnisse des schönen Leo" widmet sich Benedikt Schwarzer der Geschichte seines Großvaters Leo Wagner. Der CSU-Bundestagsabgeordnete war enger Vertrauter von Franz Josef Strauß und schillernde Figur im Kölner Nachtleben. Hinterlassen hat er viele offene Wunden in seiner Familie. Seine Ehe war zerrüttet, er hatte sich in dubiose Geschäfte verwickelt und war Informant der Stasi. Zahlreiche Indizien deuten inzwischen darauf hin, dass er jener entscheidende Verräter war, der 1972 das Misstrauensvotum der CDU/CSU gegen Bundeskanzler Willy Brandt scheitern ließ – für Geld, das sein Lebenswandel verschlang. Die filmischen Recherchen zu Leo Wagner eröffnen einen ungeschönten Blick auf die Widersprüche seiner Generation und die Abgründe der Bonner Republik. Der Film ist eine Lichtblick Koproduktion mit WDR (Redaktion: Jutta Krug) und BR.