WDR-Koproduktion "One Child Nation" erneut ausgezeichnet

Stand: 14.06.2019, 09:41 Uhr

Der Dokumentarfilm bekam beim renommierten DocFest in Sheffield den Tim Hetherington Preis verliehen.

Den Dokumentarfilm über die "Ein-Kind-Politik" in China von 1979 bis 2015 würdigte die Jury für "mitfühlende Ausgewogenheit in den Erzählperspektiven, die gründliche Recherche und den Mut, versteckte Wahrheiten ans Licht zu bringen. Die ästhetischen Entscheidungen helfen dem Publikum, zeitgemäße Fragen zu den Rechten der Frau zu stellen."

Der knapp 90-minütige Film, der 2019 beim Sundance Film Festival in den USA Weltpremiere hatte und mit dem Hauptpreis des Festivals (Grand Jury Prize) ausgezeichnet worden ist, thematisiert die "Ein-Kind-Politik", die in China über einen Zeitraum von mehr als 35 Jahren mit unerbittlicher Härte durchgesetzt wurde. Massive Staatspropaganda, Sanktionen und Strafen versetzten das chinesische Volk in Angst und Schrecken. Die Geburtenrate wurde massiv beeinflusst.

Die beiden heute in den USA lebenden Regisseurinnen Nanfu Wang und Jialing Zhang kehrten für ihren Film nach China zurück. Mit neuen Informationen über Zehntausende von getöteten, verlassenen und entführten Kindern bricht der Film das jahrzehntelange Schweigen über die kontinuierlichen Menschenrechtsverletzungen und zeigt die Ausmaße des Traumas.

Der Tim Hetherington Preis ehrt den britischen Fotojournalisten, der 2011 im Bürgerkrieg in Libyen getötet worden war.

"One Child Nation" ist eine Koproduktion von Pumpernickel Films, Motto Pictures und Next Generation mit Amazon Studios, WDR/ARTE und PBS "Independent Lens", in Zusammenarbeit mit BBC Storyville, SVT, DR, VG-TV und EO. Die Redaktion im WDR lag bei Christiane Hinz und Jutta Krug.