WDR-Intendant Tom Buhrow mit großer Mehrheit vom Rundfunkrat wiedergewählt

Stand: 23.03.2018, 17:00 Uhr

WDR-Intendant Tom Buhrow ist in der 600. Sitzung des WDR-Rundfunkrates am 23. März 2018 in Köln mit großer Mehrheit für eine zweite Amtszeit bis 2025 wiedergewählt worden. Für Buhrow stimmten 50 der 55 anwesenden Mitglieder des insgesamt 60-köpfigen Gremiums.

Tom Buhrow sagte nach seiner Wiederwahl, er bringe die nötige "Leidenschaft für den WDR" mit. Gerade deshalb sei der derzeitige tiefgreifende Umbau nötig: "Wir dürfen nicht stehen bleiben. Die digitale Revolution wartet auf niemanden."

Buhrow dankte dem Rundfunkrat für sein Vertrauen: "Ich freue mich darauf, den Umbau des WDR konsequent fortzuführen. Wir sind schlanker und dynamischer geworden um das zu tun, was wir am besten können: Wir schaffen Inhalte, die die Menschen jeden Tag bereichern und unser Zusammenleben stärken."

Keine Scheu vor Veränderungen

Buhrow habe "aus Sicht der großen Mehrheit des Rundfunkrats eine gute Arbeit gemacht», kommentierte der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums, Andreas Meyer-Lauber, die Wiederwahl. Der WDR befinde sich gerade in einer Phase des Wandels, und da sei Kontinuität an der Spitze wichtig.

Ulrich Wilhelm, ARD-Vorsitzender und BR-Intendant, gratuliert WDR-Intendant Tom Buhrow zur Wahl für eine zweite Amtszeit durch den WDR-Rundfunkrat: "Ich freue mich, Tom Buhrow weiter als wichtigen und engagierten Partner an der Seite zu haben. Er hat bereits in seiner ersten Amtszeit viel im WDR bewegt, Programmreformen vorangebracht und scheut sich nicht vor Veränderungen. Dank seiner Tatkraft ist und bleibt der WDR ein Aushängeschild für die gesamte ARD, international, deutschlandweit und fest verwurzelt in den Regionen Nordrhein-Westfalens."

Umbau zu crossmedialen Medienhaus

Vor dem Rundfunkrat benannte Buhrow am Freitag auch die Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa. Er machte hier vier Gruppen aus: die kommerziellen Konkurrenten; diejenigen, die alle staatlichen Institutionen zurückdrängen und letztlich den "Nachtwächter-Staat" wollten; Medienmächtige wie Berlusconi und Murdoch; und schließlich die "Ich bezahl' nur, was ich nutze-Fraktion". Diese letzte Haltung würde im Endeffekt zu einer "kompletten Atomisierung der Gesellschaft" führen, kritisierte Buhrow.

Im einem bald erscheinenden Interview mit WDR print erklärt Tom Buhrow, was er sich für die kommenden Jahren vorgenommen hat: "Wir befinden uns mitten im Umbau zu einem crossmedialen Medienhaus. Wir stellen Arbeitsprozesse auf den Kopf. Redaktionen im Haus arbeiten viel stärker zusammen. Nächster Schritt auf diesem Weg ist der Newsroom, der 2019 starten wird. All das wird auch Innovation bringen und die Marke WDR stärken. Dazu müssen wir finanziell stabil sein. Hinter allen Anstrengungen steht unsere Mission: Wir wollen jeden Tag jedem Einzelnen etwas Wertvolles geben."

Im Mai 2013 war Tom Buhrow mit 41 von 47 Stimmen erstmals für sechs Jahre vom Rundfunkrat gewählt worden. Die erste Amtszeit läuft noch bis 30. Juni 2019. Die zweite Amtsperiode von WDR-Intendant Tom Buhrow startet am 1. Juli 2019 und endet Ende Juni 2025.