Zehn Grimme-Nominierungen für den WDR

Stand: 16.01.2020, 12:59 Uhr

  • Grimme-Nominierungen 2020 bekanntgegeben
  • 73 Produktionen für TV und Online nominiert
  • WDR mit zehn Produktionen dabei

Das Grimme-Institut in Marl hat am Donnerstag (16.01.2020) die Nominierungen für den Grimme-Preis 2020 bekannt gegeben. Insgesamt 73 Produktionen sind im Rennen - zehn davon kommen vom WDR.

Drei WDR-Filme in der Kategorie Fiktion nominiert

Zwischen allen Stühlen, allen Fronten und allen Interessen. V.l.n.r.: Tom Middeldorf (Jörg Hartmann), Andrea di Carlo (Serkan Kaya) und Josef Asch (Rainer Bock).

Unter anderem Schauspieler Jörg Hartmann (links) ist in der Satire "Der König von Köln" zu sehen.

In der Komödie "Der König von Köln" (Zeitsprung Pictures für WDR; , Redaktion: Nina Klamroth) wird ein einfacher Beamter des Bauamts zum Spielball einiger Superreicher, die bei einem geplanten Großbauprojekt mächtig absahnen wollen. Ehe er sich versieht, bekommt der werdende Vater ein paar Annehmlichkeiten, die er zunächst ach dankbar annimmt. Bis ihm eine junge Staatsanwältin plötzlich im Nacken sitzt.

Im Spielfilmdrama "1000 Arten Regen zu beschreiben" (Made in Germany Filmproduktion für WDR/ ARTE; Redaktion WDR: Andrea Hanke) ist seit Wochen die Tür verschlossen. Der Jugendliche Mike kommt nicht mehr aus seinem Zimmer. Zurück bleiben Vater, Mutter und Schwester - hilflos. Sie können nur vor der verschlossenen Tür stehen, auffordern, flehen, fragen, ausrasten, verzweifeln, beschuldigen, ignorieren und hoffen.

Für die Produktion "Brecht" (Bavaria Fiction/Sattelfim/MIA Film für WDR/BR/SWR/ARTE, federführende Redakteurin WDR: Barbara Buhl) ist Heinrich Breloer für die langjährige, intensive Auseinandersetzung mit Bertolt Brecht und für die besondere Kunst des Übergangs von Dokumentarischem und Fiktionalem nominiert. Über eine Zeitspanne von 40 Jahren erzählt der Film in zwei Teilen das von Kunst, Frauen und Zeitgeschichte so bewegte wie bewegende Leben des meistgespielten deutschen Dramatikers des 20. Jahrhunderts.

Die Nominierungen im Bereich Info & Kultur

Für "Draußen" (una Film für WDR/ARTE, Redaktion: Sabine Rollberg und Monika Pohl) haben sich die die beiden Regisseurinnen Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht gefragt: Wie lebt es sich ohne Dach überm Kopf? Ein Jahr lang haben sie Matze, Elvis, Peter und Sergio, vier Obdachlose aus Köln, begleitet. Der Jüngste ist 30, der Älteste 70 Jahre alt.

"Wie 'Holocaust' ins Fernsehen kam" (Hanfgarn & Ufer/ Alice Agneskirchner Filmproduktion für WDR/NDR/SWR, Redaktion WDR: Beate Schlanstein) ist ein ein "Making of" der besonderen Art. Nach vierzig Jahren wurde die TV-Serie "Holocaust" im Januar 2019 wieder ausgestrahlt. Die Filmemacherin Alice Agneskirchner erzählt die Geschichte dieses Fernseh-Ereignisses, von der Entstehung und den Dreharbeiten über die Ausstrahlung bis zu den Reaktionen in Deutschland.

Zwei Nominierungen für besondere journalistische Leistungen

Olga Sviridenko, Edmund Willison, Hajo Seppelt, Jörg Winterfeldt und Shea Westhoff sind für ihre Recherchen für die im Rahmen der ARD-"Sportschau" ausgestrahlte Dokumentation "Kampf ums Geschlecht" und den Fortsetzungs-Film "Kastrationen an Mittelstreckenläuferinnen" ("Sport Inside", WDR) für einen Grimme-Preis nominiert. Die Dokumentation "Kampf ums Geschlecht – Die verstoßenen Frauen des Sports" zeigt, welch enorm hohen Preis Athletinnen im Namen von Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Spitzensport bezahlt haben.

Ebenfalls in der Kategorie Besondere Journalistische Leistungen nominiert wurde die Redaktion von "MONITOR" für das hohe Niveau ihrer kontinuierlichen und haltungsstarken Berichterstattung über Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus.

Drei WDR-Formate in der Kategorie Kinder & Jugend

"Karakaya Talk" (Labo M für WDR/funk, Redaktion WDR: Elke Thommessen, Sebastian Göllner) ist eine Talkshow, die kein Blatt vor den Mund nimmt und vor komplexen Themen nicht zurückschreckt. Gastgeberin Esra Karakaya lädt Menschen auf einen Çay ein, die für gewöhnlich in der deutschen Medienlandschaft entweder nicht zu Wort kommen oder nicht gehört werden.

Maus und Elefant tanzen im Scheinwerferlicht

"Die Sendung mit dem Elefanten" ist ein Ableger von der "Sendung mit der Maus"

In der Opernhaus-Folge der "Sendung mit dem Elefanten" (Redaktion: Heike Sistig) trifft Knolle eine "echte" Opernsängerin und erfährt so einiges über ihren Beruf. Außerdem hat Anke Engelke mit Jürgen Vogel einen singenden Gast zu Besuch.

In der Folge "Inselurlaub" macht "Trudes Tier" (Studio Soi für WDR, Redaktion: Henrike Vieregge) bei einem Preisausschreiben mit, bei dem man einen Urlaub auf einer Südseeinsel gewinnen kann, und ist sich absolut sicher, dass es gewinnen wird. Als Trude seine überschwängliche Vorfreude etwas dämpfen will und beiläufig erwähnt, dass man zum Ausgleich für eine solche Flugreise ungefähr 30 Bäume pflanzen müsste, legt das Tier mitten in der Nacht los und pflanzt überall in der Stadt Bäume.

Bekanntgabe der 56. Grimme-Preise

Die Preisträgerinnen und Preisträger des 56. Grimme-Preises 2020 werden am 3. März 2020 bei einer Pressekonferenz im Essener Grillo-Theater bekanntgegeben. Die Preisverleihung ist dann am 27. März 2020 im Theater Marl.