Fußball-Berichterstattung WDR 2

Fußball EM 2021 und WM 2022

Frauen kommentieren Endspiele in ARD-Radiowellen

Stand: 29.01.2021, 10:50 Uhr

  • ARD fördert Frauen im Sportjournalismus
  • Frauen kommentieren Fußball-Endspiele auf allen ARD-Radiowellen
  • Reporterin für Finale der EURO im Sommer 2021 geplant

Die Endspiele bei der EURO im Sommer 2021 und der  Weltmeisterschaft 2022 werden im Radio der ARD erstmals von Reporterinnen kommentiert. Diese Entscheidungen sollen den Wunsch der ARD unterstreichen, Frauen im Sportjournalismus weiterhin zu fördern.

Am Mittwoch, 27. Januar, hatten die Direktor*innen der ARD-Audioprogrammkonferenz (APK) bereits mit dem Beschluss überrascht, dass das Finale der Fußball-WM 2022 in Katar auf den Radiowellen der ARD von einer Reporterin kommentiert wird.

Valerie Weber

Valerie Weber, WDR-Programmdirektorin.

Valerie Weber, WDR-Programmdirektorin und Vorsitzende der APK: „Dieser gemeinsame und einstimmiger Beschluss der Direktorinnen und Direktoren sollte ein Zeichen sein, dass es uns ernst ist und wir Frauen im Sport voranbringen wollen. Vor fast fünf Jahren haben wir bereits beschlossen, dass bei Sportgroßveranstaltungen 30 Prozent der On-Air-Stimmen im Radio weiblich sein sollen. Das ist ein klares Ziel für die überwiegend männlichen Sportchefs gewesen, das sie nach aktueller Planung auch in diesem Jahr bei beiden Sportgroßveranstaltungen erreichen werden.“

Am 28. Januar haben die Sportchefs nachgelegt und mit dem nächsten Beschluss aufgeholt: Schon bei der kommenden EURO im Sommer 2021 soll eine Reporterin das Finale kommentieren. 

Steffen Simon, Teamchef der EURO 2021 für die ARD: „Ich freue mich, dass die täglich gelebte Praxis im ARD-Hörfunk, Frauen in der vordersten Reihe einzusetzen, auch bei der EURO sicht- und hörbar wird. 

Die Sportfunkleiter*innen der ARD haben Julia Metzner (SWR) als Reporterin für das Finale der Fußball-Europameisterschaft nominiert. Julia Metzner kommentiert regelmäßig vor acht Millionen Zuhörer*innen in der Bundesliga-Konferenz der ARD-Hörfunkwellen und macht dort einen tollen Job. Sie hat dieses Finale verdient.“

Valerie Weber: „Ein tolles Zeichen der Sportchefs und auch eine Verbeugung vor der langjährigen Sportfunkchefin Sabine Töpperwien. Sie hat mit ihrem Zitat, dass sie es wohl nicht mehr erleben wird, dass eine WM im Finale von einer Frau kommentiert wird, den Ball bei uns Chefs ins Rollen gebracht.“

Den Beschluss über den Einsatz einer Frau beim Finale der WM in Katar bekam Sabine Töpperwien gerahmt überreicht. Darin heißt es: „Die Audioprogrammkonferenz bedankt sich bei Sabine Töpperwien für über drei Jahrzehnte voller Radiomomente, voller Leidenschaft und Sport-Expertise, voller Elan und Gelassenheit. Sie haben viel für die Frauen im Fußball getan."

„Ich bin überwältigt und sprachlos. Bis diese Woche hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass tatsächlich eine Frau das Endspiel einer Weltmeisterschaft kommentieren darf. Ich freue mich für meine Nachfolgerinnen sehr, dass sie jetzt gleich zweimal eine solche Chance bekommen,“ sagt Sabine Töpperwien. Die WDR-Sport-Kommentatorin und langjährige Leiterin der Sportredaktion im WDR-Hörfunk hatte vor einer Woche öffentlich bekanntgegeben, dass sie vorzeitig in den Ruhestand geht.

Welche Reporterin das WM-Finale 2022 kommentiert wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.