Bremer Fernsehpreis 2014

Bremer Fernsehpreis für WDR-Autoren

Auszeichnung für Regionalberichterstattung

Stand: 10.11.2014, 12:44 Uhr

Die WDR-Autoren Andrea Obst und Sebastian Wellendorf sind mit jeweils einem Bremer Fernsehpreis für ihre Regionalberichterstattung ausgezeichnet worden. Eine Ehrende Anerkennung erging an die WDR-Autorin Sara Wendhack. Radio Bremen vergibt den Preis im Auftrag der ARD.

Von Uwe-Jens Lindner

Die Auszeichnung wurde am 8. November im Rahmen einer Festveranstaltung in Bremen zum vierzigsten Mal vergeben.

"Ungewohnte Sicht auf ein Verbrechen"

Die Videojournalistin Andrea Obst erhielt den Preis für "Name für ein getötetes Baby". Der Beitrag lief am 12. März 2014 in in der "Lokalzeit Düsseldorf". Die Jury unter Vorsitz von ARD-Moderator Frank Plasberg würdigte den "außergewöhnlich sensiblen" Umgang mit dem Mord an einem Säugling. "Ohne falsches Pathos verhilft die Autorin uns zu einer ungewohnten Sicht auf ein Verbrechen und führt uns dessen Dimension noch einmal neu vor Augen".

Damit errang die Autorin den ersten Preis in der Kategorie "Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag".

"Wut und Entrüstung des Kandidaten hautnah"

WDR-Reporter Sebastian Wellendorf bekam die Auszeichnung für sein Fernseh-Porträt des Kölner Spitzenkandidaten der LINKEN. Er hatte Florian Völlger im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 begleitet.

Die Jury würdigte insbesondere die unkonventionelle Herangehensweise des Autors: "Den üblichen Fragenkatalog legt Wellendorf beiseite. Stattdessen geht's auf den Golfplatz – den Ort der Reichen und Schönen. Hier erlebt Wellendorf Wut und Entrüstung des Kandidaten hautnah. Es sind aber auch die überraschenden, fast überfallartigen Fragen des Reporters, die den Politiker zu Aussagen verführen, die er im Nachhinein womöglich lieber vermieden hätte."

Soviel in so kurzer Zeit habe der Wähler selten über eine Partei erfahren. Der Beitrag war am 5. September 2013 in der Reihe "Kandidatencheck" in der "Lokalzeit Köln" zu sehen.

"Ein dramaturgisch spannend komponiertes Stück"

Eine Ehrende Anerkennung erhielt die Journalistin Sara Wendhack für "Der Querschnittsgelähmte". Der Beitrag lief am 30. Januar 2014 in der "Lokalzeit Duisburg". Die Autorin porträtierte darin einen 27-Jährigen, der seit einem Badeunfall vom Hals abwärts gelähmt ist und sich ins Leben zurück zu kämpfen versucht.

Die Jury beeindruckte besonders, wie nahe die Autorin dem jungen Mann im Rollstuhl kam, so dass sie auch freudige Momente aus dem Leben eines Behinderten zeigen konnte. "Der Zuschauer sieht ein dramaturgisch spannend komponiertes Stück, das ganz ohne Autorentext auskommt und so den Protagonisten zum Mut machenden Helden erhebt", so die Jury.