Meine erste eigene Radiosendung hatte genau einen Hörer: meinen kleinen Bruder. Damals war ich ungefähr zehn Jahre alt, und mein vier Jahre jüngerer Bruder musste zuhören. Die Musik kam vom Plattenspieler und Kassettenrekorder (sowas gab es damals tatsächlich noch) und garniert habe ich das Ganze mit eigenen Geschichten und Yps-Witzen. Aber so gut die Sendungen auch waren, mein Bruder wollte irgendwann nicht mehr zuhören, und auch damals gab es schon einen gewissen Quotendruck. Entsprechend wurde die Sendung wegen zu geringer Einschaltzahlen irgendwann eingestellt.
Knapp anderthalb Jahrzehnte später fand ich während meines Studiums in Münster zum zweiten Mal den Weg zum Radio. Zuerst freier Mitarbeiter, dann Volontär und schließlich Redakteur. Und als Reporter durfte ich meinem Bruder und diesmal auch noch vielen anderen Hörern wieder Geschichten erzählen. Jetzt aber wahre Geschichten über spannende Ereignisse: zum Beispiel von diversen Formel 1-Rennen, von der Fußball-EM und -WM, oder von Weltcup-Skispringen, aber auch von Landtagswahlen, Parteitagen und vieles andere, was aktuell im Land passiert.
Vor einigen Jahren lockte es mich beruflich dann an den Rhein nach Bonn. Und auch hier gibt es unglaublich viele spannende und interessante Geschichten, über die ich als Reporter berichten darf. Geboren bin ich zwar im Ruhrgebiet – also gebürtiger Westfale –, aber das Rheinland und seine Menschen sind mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Und da meine vier Kinder (sowas gibt es heute tatsächlich noch) allesamt gebürtige Rheinländer sind und wir uns hier pudelwohl fühlen, dürfte aus mir irgendwann auch fast noch ein richtiger Rheinländer werden.
