WDR Jazzpreis 2020 Musikkulturen

Bassem Hawar

Freitag 31. Januar / 20.00 Uhr – WDR JAZZPREIS PREVIEW
Samstag 1. Februar / 20.00 Uhr – WDR JAZZPREIS GALA

Bassem Hawar ist ein mehrfach begabter Mann. In seiner Kindheit half der 1972 in der irakischen Hauptstadt Bagdad geborene Virtuose der Djoze, einer irakischen Variante der Kniegeige, seinem Onkel, Filme so zurechtzuschneiden, dass sie die Zensurschranke passieren konnten. Auf diese Weise schulte er schon sehr früh sein fotografisches Auge und seinen Sinn für Montage.

Doch stärker noch als das Interesse an den bewegten Bildern war zunächst Bassem Hawars Faszination für die Musik, für die verschiedenen Maqams, die komplexen Modi der irakischen Musik, und für sein Instrument, das auf einem einfachen Bauplan beruht: Über die Schale einer halben Kokosnuss ist traditionell eine Membran aus Fischhaut oder Rinderherz gespannt.

Als Student am Konservatorium in Bagdad lernte Hawar sein Instrument in allen Facetten: von der einfachen, archaischen Volks- und Gebrauchsmusik des Zweistromlandes bis hin zur irakischen und europäischen Kunstmusik – und spielte sein Instrument in verschiedenen Ensembles bis hin zum staatlichen Symphonieorchester. Je vielfältiger seine musikalischen Tätigkeiten wurden, desto stärker wurde sein Drang, seine Instrumente selbst so zu bauen, dass sie der Palette seiner Musik gewachsen waren.

Seit 2000 lebt Bassem Hawar in Deutschland, wo er in Köln einen Standort gefunden hat, in dem er seinen musikalischen Radius immer weiterziehen kann. Und neben seinen diversen Aktivitäten und Bands zwischen klassischer irakischer und mittelalterlicher, europäischer Musik, zwischen experimentellem Jazz, Flamenco und Neuer Musik mit einem eigenen Filmproduktionsstudio einen Weg gefunden hat, auch wieder seine audiovisuelle Begabung auszuleben.

WDR JAZZPREIS PREVIEW: Bassem Hawar Djoze
WDR JAZZPREIS GALA: Nouruz Ensemble / Bassem Hawar Djoze / Kioomars Musayyebi Santur / Rageed William Nai / Hesen Kanjo Qanun / Reza Samani Perkussion