15. November 1888 - Herzog Max in Bayern stirbt

Stand: 15.11.2018, 00:00 Uhr

Er ist nach dem Märchenkönig Ludwig II. der beliebteste Vertreter des Hauses Wittelsbach: Herzog Max in Bayern, Vater von "Sissi". Bekannt ist er als herzensguter, behäbiger "Pappili" aus den Heimatfilmen der 1950er Jahre.

Der echte Max hat mit "Pappili" allerdings so viel gemein wie die süße Romy mit der komplizierten Kaiserin Elisabeth. Der Aristokrat führt das Leben eines Hallodris, der es mit der Treue nicht so genau nimmt und lieber Partys feiert als Kinder hütet.

Max in Bayern, Vater von Kaiserin Sissi (Todestag 15.11.1888)

WDR 2 Stichtag 15.11.2018 04:09 Min. Verfügbar bis 12.11.2028 WDR 2


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Vermögend, aber politisch bedeutungslos

Geboren wird Max am 4. Dezember 1808 in Bamberg. Seine Familie gehört zu einer Nebenlinie der Wittelsbacher. Der Großvater ist ein Vetter des bayerischen Königs Maximilian und ein Herzog "in" Bayern. Zum Titel "von" Bayern reicht es nicht, Zeichen für die politische Bedeutungslosigkeit.

Die ersten Lebensjahre leidet Max unter einem cholerischen Vater. Schließlich schickt der Großvater den Neunjährigen auf ein Münchner Internat. "'Er ist im Grunde genommen erlöst worden", erklärt Biograf Alfons Schweiggert. Dort blüht Max auf, er entwickelt sich zu einem stattlichen jungen Mann.

Unglücklich verheiratet

Mit 26 Jahren erbt Max das beträchtliche Vermögen seines Großvaters. "Das hat ihm natürlich dann alle Möglichkeiten eröffnet", sagt Schweiggert. Allerdings besteht der Großvater auch auf die Hochzeit mit Ludovika, Tochter des bayerischen Königs. Max und Ludovika können sich nicht ausstehen.

Schon die Hochzeitsnacht ist ein Debakel: Der Legende nach soll Ludovika den Gatten nach versuchter Annäherung in den Schrank gesperrt haben. Aus der unglücklichen Ehe gehen immerhin zehn Kinder hervor.

Herzog Max tröstet sich mit Affären und zahlreichen Hobbys. Dazu zählt sein Münchner Stadtpalais mit eigenem Theater und Zirkus. Auch seine pompösen Partys sind berühmt.

Förderer der schönen Künste

"Er hat nicht nur alle Adeligen und das Königshaus, sondern er hat einfache Leute eingeladen", so Schweiggert. Zudem lernt Max das Zitherspiel und macht das "Bauerninstrument" salonfähig. So geht er als "Zithermaxl" in die Geschichte der Volksmusik ein.

Außerdem reist Max gerne – in nahe Wirtshäuser und ferne Länder. Die unglückliche Ludovika versorgt derweil die Brut alleine. Das nehmen ihm die Kinder später übel, werten seine Leidenschaften als Egoismus.

Als Max am 15. November 1888 stirbt, erweisen ihm Menschen aus allen Bevölkerungsschichten die letzte Ehre. Seine Tochter "Sissi" bleibt allerdings der Beerdigung fern. 

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