Stichtag

12. Dezember 1915 - Frank Sinatra wird geboren

Über 200 Musikalben, 70 Filmrollen, neun Grammys und einen Oscar - der Sänger und Schauspieler Frank Sinatra sprengt alle Rekorde der Unterhaltungsbranche. Geboren wird der Entertainer am 12. Dezember 1915 unter dem Namen Francis Albert Sinatra in Hoboken im US-Bundesstaat New Jersey. Seine Eltern sind aus Sizilien eingewandert. Der Vater arbeitet als Preisboxer und Feuerwehrmann, die Mutter verdient ihr Geld als Krankenschwester und durch illegale Abtreibungen. Der Wunsch der Eltern: Ihr einziger Sohn soll den Aufstieg schaffen. "Alles oder nichts" ist denn auch Franks Devise - und der Titel einer seiner ersten Songs. Mit 17 Jahren beschließt er zum Entsetzen der Eltern, Sänger zu werden.

Die weiblichen Fans mögen "The Voice" (die Stimme) mit den schönen blauen Augen - und er mag sie: Zweimal bringt ihn das wegen Verführung und Bruch des Eheversprechens ins Gefängnis, bevor er seine Schulliebe Nancy Barbato heiratet und mit ihr drei Kinder zeugt. Drei Jahre hält er es als Leadsänger bei Bigbands - erst bei Harry James, dann bei Tommy Dorsey - aus. Dann startet Sinatra seine Solokarriere. Seine Songs führen monatelang die Hitlisten an. Seine Filmrollen werden immer bedeutender. Doch der angeblich treusorgende Ehemann ist in Wirklichkeit ein notorischer Schürzenjäger. An seine Garderobentür in Hollywood hängt er eine Liste jener Schauspielerinnen, die er am meisten begehrt und hakt sie systematisch ab - darunter Lana Turner, Marylin Monroe, Judy Garland, Kim Novak, Jayne Mansfield und Marlene Dietrich. Schließlich verliebt er sich in Ava Gardner und lässt sich scheiden. Doch Gardner macht ihn mit anderen Männern eifersüchtig. Während sie einen Film nach dem anderen dreht, beenden starke Blutungen an den Stimmbändern vorläufig Sinatras Gesangskarriere. 1954 erhält er einen Oscar als bester Nebendarsteller im Film "Verdammt in alle Ewigkeit". Nachdem ihn Ava verlassen hat, füllen Geschichten über Sinatras Alkoholexzesse und Prügeleien die Zeitungen. Doch selbst seine Verbindungen zur Mafia tun seiner Popularität keinen Abbruch. Er fliegt zu einem Gipfeltreffen der großen amerikanischen Bosse nach Havanna und singt für sie.

Ende der 50er Jahre hat sich Sinatras Stimme wieder erholt. Tagsüber dreht er Filme wie "Ocean Eleven" - nachts steht er mit Dean Martin und Sammy Davis jr. als "Ratpack" auf der Bühne. In den folgenden Jahren wird er mit einer Abendgage von über 200.000 Dollar zum Topverdiener der Branche. Politisch unterstützt er zunächst den Demokraten John F. Kennedy und später den Republikaner Ronald Reagan. 1966 heiratet der 43-Jährige die zwanzig Jahre alte Mia Farrow, die ihn aber bald wieder verlässt: "Frank ist der leerste, oberflächlichste Mann, den ich kenne." Mit den Jahren wird es ruhiger um den grauhaarigen Altmeister mit Toupet. Mit 61 Jahren heiratet er noch einmal und gibt mit 80 die letzten Konzerte. Am 14. Mai 1998 stirbt Frank Sinatra im Alter von 82 Jahren in Los Angeles.

Stand: 12.12.05