Stichtag

11. Mai 2005 - Vor 80 Jahren: Max Morlock in Gleishammer geboren

"Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt. Tor, Tor, Tor!" Zimmermanns Jubel über das Siegtor in Bern 1954 kennt jeder. Am Anfang des Endspiels gegen Ungarn liegt die deutsche Mannschaft jedoch zurück - bis zur 10. Minute. "Und Tor! Im Spagatschritt warf sich Maxl Morlock aus Nürnberg in die Schussbahn, und mit der allerletzten Kraft schiebt er den Ball am ungarischen Torsteher Grosic vorbei." Ein Tor mit dem großen Zeh, wird es später heißen. Der kleine "Maxl" vom 1. FC Nürnberg bringt die Deutschen wieder ins Spiel. Ohne Morlock kein Rahn - und kein "Wunder von Bern".

Dabei ist Max Morlock anfangs so schmal und klein, dass er sich nicht zum "Club" in Nürnberg traut. Am 11. Mai 1925 in Gleishammer geboren, geht er zunächst zum kleineren Nürnberger Verein Eintracht. Aber der 1. FCN entdeckt ihn. Als der Trainer im Krieg nur noch mit Mühe eine Elf zusammen bekommt, erhält Morlock - erst 16 Jahre alt - einen Stammplatz in der ersten Mannschaft. 1948 gewinnt er mit Nürnberg die erste deutsche Nachkriegsmeisterschaft. Danach folgen unglaubliche 700 Tore in 900 Spielen für die Nürnberger. Denn an Wechsel - gar ins Ausland - denkt Morlock nie, obwohl die Angebote aus Italien und Spanien kommen. Für die Nationalmannschaft erzielt er in 15 Länderspielen 16 Tore - eins davon macht ihn unsterblich.

1965 verabschiedet sich Morlock vom Fußball. In der Nürnberger Südstadt hat er schon zuvor eine Lotto-Annahmestelle aufgemacht. Mit seiner Frau Inge und seinen beiden Töchtern Ursel und Birgit bleibt er Nürnberg treu. Eine Karriere als Trainer oder Funktionär reizt Morlock nicht. Das offensive Mittelfeld -  sein Platz auf dem Rasen - nimmt er in der Öffentlichkeit nur ungern ein. Am 10. September 1994 erliegt Morlock einem Krebsleiden.

Stand: 11.05.05