Stichtag

7. April 1954 – Jackie Chan wird geboren

Jackie Chan ist ein harter Kerl. Das beweist er als Schauspieler vor allem in humoristisch angehauchten Kung-Fu-Actionfilmen. Im wirklichen Leben zeigt es Chan auch als chinesischer Patriot: Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 singt er das Eröffnungslied. Und in öffentlichen Äußerungen verteidigt er die Überwachung seiner Landsleute durch die Regierung.

Besser singen als Schwarzenegger

Geboren wird Chan am 7. April 1954 in Hongkong. Seine Eltern sind mittellose Hausangestellte. Als sie nach Australien auswandern, schicken sie den Siebenjährigen auf das Internat der Peking Oper, wo Chan in 18 Stunden diszipliniertem Training Tag für Tag in Akrobatik und Kampfsport ausgebildet wird. Aber auch Gesang gehört zum Programm. "Ich kann besser singen als Schwarzenegger", wird er später einmal augenzwinkernd sagen.

Nach einem Jahr auf der Peking Opera School steht Chan zum ersten Mal vor der Kamera. Später ist er als Choreograf für Kampfszenen in Actionfilmen tätig und arbeitet unter anderem für Bruce Lee als Stuntman. Als Lee 1973 in Hongkong stirbt, soll Chan in seine Fußstapfen treten. Aber er will nicht so düster wie sein großes Vorbild sein. Bei der Suche nach einem eigenen Stil verfällt er auf Actionkomödien, bei denen er auch selbst Regie führt. "Sie nannten ihn Knochenbrecher" (1978) oder "Zwei Schlitzohren in der Knochenmühle" heißen zwei seiner Erfolge.

"I love Eisbein"

In den 80er Jahren zieht es Chan nach Hollywood. Aber der erste Versuch, mit Streifen wie "Die große Keilerei" (1980) oder "Auf dem Highway ist die Hölle los" (1981) in den USA Fuß zu fassen, scheitern kläglich. Erst mit "Rumble in the Bronx" (1995) und "Rush Hour" (1998) wird er auch im Westen ein Star. Beeindruckend sind dabei nicht nur seine teils atemberaubenden Choreografien. Beeindruckend ist auch der Umstand, dass Chan seine oft lebensgefährlichen Stunts alle selbst übernimmt.

2011 erscheint mit "1911 Revolution" Chans einhundertster Film. Inzwischen erlaubt es der geschundene Körper des Schauspielers allerdings nicht mehr, seine Vorstellung von idealen Kämpfen optimal umzusetzen. Dafür wird Chan in Zukunft vielleicht öfters seinem deutschen Lieblingsgericht zusprechen können: "Eisbein. Eisbein. I love Eisbein."

Stand: 07.04.2014

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