Uschi Glas, Schauspielerin

Stichtag

2. März 1944 - Uschi Glas wird geboren

Eigentlich soll sie Helga heißen, dann entscheiden sich ihre Eltern doch für Ursula. Später ist sie - in Anlehnung an einen ihrer Filme - für die meisten einfach nur das "Schätzchen": Uschi Glas gehört seit dem Beginn ihrer Karriere in den 1960er Jahren zu den bekanntesten Schauspielerinnen in Deutschland. Früh lernt sie, sich durchzusetzen. Ihre Familie wohnt in Niederbayern, wo sie als "Fremdkörper" wahrgenommen wird. "Mein Vater kam aus Franken und meine Mutter aus Schwaben", sagt die am 2. März 1944 in Landau an der Isar geborene Glas. "Und wir waren auch noch evangelisch."

Mit 20 Jahren zieht Glas nach München, wo sie als Sekretärin arbeitet. Als sie zufälligerweise bei einer Filmpremiere auftaucht, ist der Produzent Horst Wendlandt von ihr so begeistert, dass er ihr eine kleine Rolle in der Edgar-Wallace-Verfilmung "Der unheimliche Mönch" (1965) anbietet. Nach fünf Drehtagen in Hameln nimmt Glas Schauspielunterricht. 1966 erhält sie ihre erste Hauptrolle in dem Kino-Hit "Winnetou und das Halbblut Apanatschi".

Striptease vor Polizisten

Ihren Durchbruch hat Glas 1968 mit der sozialkritischen Tragikkomödie "Zur Sache, Schätzchen!". Darin spielt sie die weibliche Hauptrolle - und strippt in einer zentralen Szene auf einer Polizeiwache. Schließlich steht sie in einer weißen Korsage vor den Beamten. Ab diesem Zeitpunkt wird sie das Schätzchen-Image nicht mehr los. Für Glas ist das kein Problem: "Ich hab ja damit erstens mal Erfolg verbunden und zweitens finde ich das Wort Schätzchen einfach nach wie vor ein sehr nettes und liebes Wort."

Ein Jahr später hat Glas mit "Immer Ärger mit den Paukern" einen zweiten großen Publikumserfolg und wird zum viel beschäftigten Jungstar. Sie spielt auch Theater und tritt im Fernsehen als Sängerin auf. In den 1970er und 1980er Jahren bildet sie zusammen mit ihrem Kollegen Elmar Wepper für viele TV-Zuschauer das Traumpaar des deutschen Fernsehens. Gemeinsam haben sie Erfolg mit Serien wie "Zwei Münchner in Hamburg". Für die positive Vermittlung des bayerischen Wesens in dieser Serie wird Glas, die ihre politische Nähe zur CSU nie geleugnet hat, 1992 der Bayerische Verdienstorden verliehen. Auch mit Film- und Fernsehpreisen wird sie immer wieder ausgezeichnet.

Private und geschäftliche Schlagzeilen

Für Kritik sorgt Glas im Jahr 2000 durch eine Spende von 10.000 Mark an den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl, der Geld sammelt, um den durch die Schwarzgeld-Affäre der CDU entstandenen Schaden auszugleichen. Auch das Privatleben von Uschi Glas gerät in die Schlagzeilen: 2002 wird ihr Ehemann mit einer Jüngeren erwischt. Das Scheitern der Vorzeige-Ehe des Paares wird in den Medien breitgewalzt. Zwei Jahre später gibt es Streit um eine von Glas vermarktete Hautcreme, die von der Stiftung Warentest als mangelhaft bewertet wurde. Auch die Eskapaden ihres ältesten Sohnes, der 2009 für 16 Monate ins Gefängnis muss, werden zum Dauerthema.

Inzwischen hat Uschi Glas ihr Glück wieder gefunden. Sie hat noch einmal geheiratet, engagiert sich für viele Wohltätigkeitsorganisationen und steht weiter vor der Kamera. Zum Beispiel in der erfolgreichen Kinokomödie "Fack ju Göhte" (2013). Darin spielt sie selbstironisch eine neurotische Lehrerin.

Stand: 02.03.2014

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