Gründung der Ford Motor Company

Stichtag

16. Juni 1903 – Gründung der Ford Motor Company

Henry Ford ist ein Tüftler. Seit 1891 arbeitet er als Ingenieur bei der Edison Illuminating Company des Glühbirnenerfinders Thomas Alva Edison, aber seine wahre Leidenschaft gilt dem Automobilbau. Als Ford 1893 zum Chefingenieur befördert wird, findet er endlich Zeit und Muße, sich dem Verbrennungsmotor zu widmen. Drei Jahre später fährt er erstmals mit seinem "Quadricycle" - einer Zweizylinder-Viertaktmotorkutsche ohne Bremsen und Rückwärtsgang – durch Detroit

"Mein Benzinwägelchen war das erste und für lange Zeit das einzige Automobil in Detroit", wird er sich später erinnern. "Es galt allgemein als eine ziemliche Plage, da es viel Lärm machte und die Pferde erschreckte. Ich konnte nirgends in der Stadt halten, ohne dass sich nicht augenblicklich eine Volksmenge um mein Wägelchen versammelte."

Erfolg dank "Tin Lizzy"

Aber eigentlich will Ford nicht alleine durch die wachsende Großstadt fahren. Eigentlich will er möglichst viele erschwingliche Autos für jedermann. Am 16. Juni 1903 gründet er deshalb mit elf Investoren die Ford Motor Company. 1919 hat er den letzten Teilhaber ausgezahlt und das Unternehmen zu seiner alleinigen Firma gemacht. Zu dieser Zeit ist Ford bereits eine in den USA und darüber hinaus bekannte Marke.

Mit dem seit 1908 produzierten und "Tin Lizzy" genannten "Model T" erfüllt sich Ford seinen Traum vom bezahlbaren Automobil. Er schafft dies vor allem durch die Konzentration auf ein einziges Automobilmodell sowie durch die Einführung der Fließbandproduktion, die die Effizienz der Fabrikarbeit enorm steigert. Weltweit verkauft sich die "Tin Lizzy" über 15 Millionen Mal und wird erst 1972 vom VW Käfer als meistverkauftem Auto der Welt abgelöst.

Eine der "Big Three"

Trotz Weltwirtschaftskrise expandiert Ford 1930 nach Europa. Ein Jahr zuvor hat sich Hauptkonkurrent General Motors bei Opel in Deutschland eingekauft: Ford baut als Antwort eine Fabrik in Köln. 613 Mitarbeiter sind hier anfangs beschäftigt. In den 1950er- und 1960er-Jahren sorgen von hier aus Modelle wie "Taunus", "Grenada", "Escort", "Fiesta" oder "Capri" auch international für Furore. Den großen Boom seiner Automobile im Deutschland der Wirtschaftswunderzeit allerdings erlebt Henry Ford nicht mehr mit. Er stirbt 1947 in Dearborn im US-Staat Michigan.

Heute können im Kölner Ford-Werk, in dem 17.000 Menschen beschäftigt sind, rund 400.000 Autos im Jahr vom Band rollen. In den USA gehört die Ford Motor Company neben General Motors und Chrysler zu den "Big Three" der Automobilindustrie. International erreichen nur Toyota und Volkswagen vergleichbare Verkaufszahlen.

Stand: 16.06.2013

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