Stichtag

24. Januar 2004: Siegfried Wischnewski stirbt in Königswinter

Als Kind möchte er Marineoffizier werden. Im Zweiten Weltkrieg muss er zur Marine, obwohl er da schon längst den Schauspielerberuf für sich entdeckt hat. Später spielt er auf der Bühne und im Film unzählige Militärs, weil er so gut den kernigen Kraftmenschen verkörpert. Damit hatte er schon 1938 als "Kaufmann von Venedig" in einem Schülertheater so beeindruckt, dass die zuschauenden Mütter der Mitschüler ihm anschließend einen Lorbeerkranz aufsetzten.

Siegfried Wischnewski, 1922 im ostpreußischen Reichenwald geboren, gelingt ab 1945 eine glänzende Theaterkarriere, obwohl er nie eine Schauspielschule besucht hat. Er spielt in Lübeck, Kiel, Darmstadt, Wiesbaden und Düsseldorf. Seit den 1960er Jahren wechselt er verstärkt ins Fernsehen. Er verkörpert Ermittler und Bösewichter in den beliebtesten Krimi-Serien, vom "Kommissar" und "Derrick" bis zu zahlreichen "Tatort"-Ausgaben. Zum Publikumsliebling wird er schließlich als Tierarzt Bayer in der Serie "Ein Heim für Tiere". Als er die letzten Folgen dreht, weiß er schon um seinen fortschreitenden Bronchialkrebs. Ein Unfall zwingt ihn, die Rolle aufzugeben. In den letzten Jahren lebt er zurückgezogen in seinem Haus in Königswinter bei Bonn. Bis zu seinem Tod am 24. Januar 1989 ist seine Frau und Kollegin Suzanne Ritter bei ihm. Sie hat er gleich zweimal geheiratet, erstmals 1948 und sieben Jahre nach ihrer Scheidung noch einmal 1963.

Stand: 24.01.04