11. Februar 2004 - Vor 135 Jahren: Else Lasker-Schüler in Elberfeld geboren

Der Prinz von Theben

Sie verbirgt sich gern in ihrer Dichtung. "Ich bin in Theben (Ägypten) geboren, wenn ich auch in Elberfeld zur Welt kam im Rheinland", schreibt sie in ihrer Kurzbiografie für einen Verlag. Auch ihr Geburtsdatum, den 11. Februar 1869, hat sie später  um einige Jahre korrigiert. Briefe unterzeichnet sie mit dem Titel eines ihrer Gedichtbände: "Prinz von Theben". Else Lasker-Schüler lebt den Expressionismus. Skandal erregt schon 1909 ihr Mundartstück "Die Wupper", in dem sie ihre Heimat auf die Bühne bringt. Später lebt sie in der Berliner Künstlerszene, zweimal geschieden, ohne festen Wohnsitz, Mutter eines unehelichen Sohns, dessen Vater sie nicht nennt, und Jüdin. Das alles mindert ihren Ruhm nicht, - 1932 erhält sie den renommierten Kleist-Preis.Ein Jahr später wird sie von Nazis auf offener Straße zusammengeschlagen. Sie flieht in die Schweiz, wo sie jedoch nur befristete Aufenthaltsgenehmigungen erhält und nicht arbeiten darf. Von Reisen nach Palästina und Ägypten kehrt sie mehrfach nach Zürich zurück, bis sie der 2. Weltkrieg in Jerusalem festhält. Dort stirbt sie am 22. Januar 1945, verarmt und einsam. Ihr Grab am Ölberg wird in den Nahostkriegen zerstört. "Nur Ewigkeit ist kein Exil", heißt es in einem ihrer Gedichte.Stand: 11.02.04