Stichtag

03. Februar 2004 - Vor 145 Jahren: Hugo Junkers in Rheydt geboren

Sein Name steht heute noch auf vielen Gasheizungen, denn Hugo Junkers hat 1894 den Gasboiler entwickelt. Unsterblich wurde sein Name in einer Abkürzung: "JU 52" - das vielleicht berühmteste Verkehrsflugzeug überhaupt. Es wurde seit 1930 über 5.000 mal gebaut. Aber der Boom der "JU 52" setzte erst ein, als die Nationalsozialisten den Firmenchef 1933 enteignet und in seine Villa nach Gauting bei München verbannt hatten. Hugo Junkers durfte seine Werke in Dessau nicht einmal betreten. Denn er hatte sich Görings Luftwaffe verweigert. Er wollte aus seinem Lebenswerk keine Rüstungsschmiede machen lassen. Also besorgten das andere.

Ärger war Hugo Junkers gewohnt. "Ich werde noch im Grab mit den Würmern kämpfen", soll er gesagt haben. Seine Gasofenwerke verlor er an Bosch, seine Luftverkehrs AG an die 1925 gegründete "Deutsche Luft Hansa". Der 1859 geborene Sohn eines Textilfabrikanten vom Niederrhein war als Flugzeugerfinder erfolgreich, als Industrieller blieben ihm Bruchlandungen nicht erspart. Als Professor der RWTH Aachen erprobte er in einem Luftkanal die ersten Ganzmetallflugzeuge. 1915 war die "J 1" fertig, 1919 flog die "J F 13" mit acht Personen an Bord 6.750 Meter hoch. Weltrekord! Mit Wellblech-Fliegern revolutionierte er den Luftverkehr. Dass seine "Tante JU" später hauptsächlich deutsche Soldaten transportierte und die Dessauer Werke Sturzkampfbomber produzierten, musste er nicht mehr erleben. Er starb im Alter von 76 Jahren am 3. Februar 1935.

Stand: 03.02.04