Stichtag

28. März 2004 - Vor einem Jahr: Eröffnung des Westfälischen Museums für Archäologie

"Ein Juwel unserer Museumslandschaft" nennt Kulturminister Michael Vesper das neue "Westfälische Museum für Archäologie" in Herne, als es am 28. März 2003 feierlich eröffnet wird. Auf einer 2.900 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche, einem Grabungsfeld nachempfunden, präsentiert das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 10.000 Fundstücke aus 250.000 Jahren Menschheitsgeschichte. Wie auf einer richtigen Ausgrabung führt ein Steg durch den chronologisch angelegten Rundgang. Ältestes Ausstellungsstück ist ein Faustkeil aus dem heutigen Kreis Borken. Mit Druckplatten für Lebensmittelmarken, 1944 in Münster im Bombenschutt gefunden, endet die Zeitreise.

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist eine Siedlung, die vom siebten bis neunten Jahrhundert im westfälischen Warendorf existiert hat. Auf dem Fußboden ist ein wissenschaftlicher Grabungsplan zu sehen, in Vitrinen darüber eine Nachbildung der Gebäude. In vier Grabungszelten inszenieren die Archäologen existenzielle Bereiche des menschlichen Lebens: Klima, Zeit, Kommunikation - und Sexualität. Hier findet sich das vielleicht kurioseste Ausstellungsstück: Ein Glas-Dildo aus dem 16. Jahrhundert, gefunden in der Kloake der Äbtissin des Herforder Damenstifts.

Auch das "Westfälische Museum für Archäologie" selbst hat eine Geschichte. 1934 wird es als "Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte" gegründet. 69 Jahre lang ist es in Münster beheimatet, bis zur Neueröffnung am 28. März 2003 in Herne. Seitdem haben sich 80.000 Besucher die Dauerausstellung angeschaut. Jüngste Attraktion ist eine 200 Jahre alte Zahnbürste, die älteste Europas. Sie ist im vergangenen Jahr in Minden entdeckt worden.

Stand: 28.03.04

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