"Die Wahrheit liegt im Widerspruch", sagte das Geburtstagskind in einem Interview. Der Satz passt zu ihm: Ludger Pistor sieht aus wie ein mittlerer Bankangestellter, aber er reist nach Indien und Benin, weil er von Hinduismus und afrikanischen Naturreligionen angesprochen wird. Er spielt in großen, nicht nur deutschen Kinostreifen mit - in Annauds "Der Name der Rose", Spielbergs "Schindlers Liste", Loriots "Papa ante Portas", Tykwers "Der Krieger und die Kaiserin" - aber bekannt wird er in der RTL-Krimiserie "Balko". Und auch hier spielt er nicht den Chef, sondern den Gehilfen. Pistor meditiert, übt Yoga und fühlt sich in Nebenrollen ein. In "Lola rennt" verkörpert er "Herrn Meier".
Pistor wird am 16. März 1959 in Herten bei Recklinghausen geboren. Schon mit vier Jahren will der kleine Ludger Schauspieler werden. Seine Großmutter ist Platzanweiserin im Kino. Er absolviert das Max-Reinhard-Seminar in Wien und lernt zwei Jahre am Herbert-Berghof-Studio in New York. 2002 muss er plötzlich pausieren, nach einem spät entdeckten Herzklappenfehler und einer Notoperation. "Gott hat mir ein neues Leben geschenkt", sagt er danach und jagt weiter Verbrecher in seiner Heimat, dem Revier.
Stand: 16.03.04
