Stichtag

11. April 2004 - Vor 45 Jahren: Arbeitszeitverkürzung ohne vollen Lohnausgleich
40-Stunden-Woche unter Tage

Es geht hoch her auf der außerordentlichen Versammlung der Industriegewerkschaft Bergbau in Düsseldorf. Befürworter und Kritiker des Tarifkompromisses ringen hart miteinander, am Ende stehen eine Abstimmung und ein knapper Sieg der Gewerkschaftsführung um den Vorsitzenden Gutermuth, den "eisernen Heinrich": Mit 162 gegen 132 Stimmen sagt die Versammlung "Ja" zum Verhandlungsergebnis mit den Arbeitgebern.

Danach gilt ab 1. Mai 1959 für die rund 500.000 Beschäftigten im Steinkohlebergbau die Fünf-Tage-Woche. Über Tage beträgt die Wochenarbeitszeit 41 bis 42 Stunden, unter Tage 40 Stunden. Bitter für viele Gewerkschafter: Den vollen Lohnausgleich gibt es erst zwei Jahre später. Auf dem Sonderkongress am 11. April 1959 kritisieren deshalb viele Redner, der eiserne Heinrich und seine Verhandlungstruppe hätten zu weich verhandelt. "Es ist einfach nicht mehr drin", hält Gutermuth seinen "Kameraden" entgegen. Seit gut einem Jahr gibt es eine Absatzkrise der deutschen Kohle und immer wieder "Feierschichten".

Stand: 11.04.04